Beate Träm, Züchterin und Projektleiterin des Trakehner-Verbandes, die sich um die Anerkennung der Trakehner Zucht als Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission bemüht, und Peter Beyer MdB. Fotorechte: Peter Beyer
Beate Träm, Züchterin und Projektleiterin des Trakehner-Verbandes, die sich um die Anerkennung der Trakehner Zucht als Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission bemüht, und Peter Beyer MdB. Fotorechte: Peter Beyer

Ratingen. Gemeinsam mit seinen Bundestagskollegen macht sich Peter Beyer stark für die Anerkennung der Trakehner-Zucht als immaterielles Kulturerbe der Unesco.

Russische Truppen rücken im Winter 1944/1945 in Ostpreußen vor. Mitten im eisigen Winter versuchten sich verzweifelte Menschen mit Pferdetrecks zumeist bespannt mit Trakehner Pferden gen Westen zu retten. Für viele Menschen beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Auch das Gestüt Trakehnen wird vor der herannahenden Roten Armee evakuiert. Nur wenige Tiere können gerettet werden. „75 Jahre nach der Flucht gen Westen lebt der Mythos der Trakehner Zucht und ihrer fast 300-jährigen Geschichte weiter“, erklärte die Höselerin Beate Träm dem Bundestagsabgeordneten und Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung Peter Beyer beim Ortstermin.

Träm und Beyer hatten sich Anfang Juli im Rahmen einer Arbeitsgruppensitzung der Vertriebenen, Aussiedler, und deutschen Minderheiten seiner Fraktion im Deutschen Bundestag kennengelernt. Die Höseler Pferdezüchterin leitet die Projektgruppe des Trakehner-Verbands, die sich um die Anerkennung der Trakehner Zucht als Immaterielles Kulturerbe der Deutschen Unesco-Kommission bemüht.

Weg zur Anerkennung ist lang

Die erste Hürde im Bewerbungsverfahren wurde bereits genommen. Gemeinsam mit seinen Kollegen will Beyer, der stellvertretender Vorsitzender dieser Gruppe im Bundestag ist, Träms Anliegen unterstützen. Denn der Weg zur Anerkennung sei lang. Insgesamt müssten fünf Stufen in einem mehrmonatigen behördlichen Verfahren mit strengen Kriterien genommen werden.

Bei seinem Ortstermin erläuterte Träm Beyer das breite Spannungsfeld von Historie, Tradition und Innovation, Tierschutz und Zuchtfortschritt. Bereits in Berlin konnte die Höselerin überzeugen. Ungewöhnlich ist das Anliegen des Verbandes keineswegs: Die Spanische Hofreitschule in Wien, die klassische Reitkunst des Cadre Noir in Saumur oder die Falknerei gelten als immaterielles Kulturerbe der Unesco.

„Die Trakehner sind die älteste Reitpferderasse Deutschlands und auch international als Ursprungszucht anerkannt. Ihre Zucht lässt sich lückenlos auf die Gründung des Hauptgestüts Trakehnen im Jahre 1732 durch König Friedrich Wilhelm I. zurückführen“, so Träm. „Als einzige Reitpferderasse werden Trakehner bis heute nach dem Prinzip der Reinzucht gezüchtet, was ihr absolutes Alleinstellungsmerkmal in der Landschaft der heutigen Pferdezucht ausmacht.“

Beate Träm hofft gemeinsam mit ihrem Verband darauf, dass ihr Antrag zur Aufnahme in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes das Expertenkomitee der Unesco überzeugt.

Im März 2021 wird die endgültige Entscheidung erwartet.