Prof. Dr.-Ing. Kai-Dietrich Wolf leitet das Institut für Sicherungssysteme (ISS) der Bergischen Universität am Standort Velbert. Foto: bildwerkeins / paul walther
Prof. Dr.-Ing. Kai-Dietrich Wolf leitet das Institut für Sicherungssysteme (ISS) der Bergischen Universität am Standort Velbert. Foto: bildwerkeins / paul walther

Velbert/Wuppertal. Das Institut für Sicherungssysteme (ISS) der Bergischen Universität am Standort Velbert kooperiert mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. 

„Die Unternehmen hier müssen selbstbewusster werden und auch mit größeren Partnern überregional zusammenarbeiten“, sagt Prof. Dr.-Ing. Kai-Dietrich Wolf, der seit 2009 die Geschicke des Instituts für Sicherungssysteme (ISS) der Bergischen Universität am Standort Velbert leitet. Er meint damit die Unternehmen in der Bergischen Region, in der der Maschinenbau eine lange Tradition habe.

Professor Wolf unterrichtet im Fach Mechatronik und steht dem Velberter Institut vor, dessen Forschungsschwerpunkte in der Sicherheitsanalyse liegen, unter anderem im Bereich moderner Systeme zur Zugangskontrolle. Wolf nutzt dafür auch die Tradition der Region, die im Bereich Schlösser und Beschläge über eine Menge Sicherheitswissen verfügt.

Nun hat Professor Wolf eine Kooperation mit dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum angestoßen. „Es geht dabei um ein neues DLR-Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen“, so der Forschungsingenieur, „es geht zum Beispiel um kritische Infrastrukturen wie Stromnetze, IT-Netze, Wasserversorgung, Verkehrsinfrastrukturen und Flughäfen. Man hat sich vorgenommen, die Resilienz dieser Infrastrukturen zu bewerten, damit man quasi echtzeitfähig den Sicherheitsverlauf einer kritischen Infrastruktur abbilden kann.“ Seine über zehnjährige Erfahrung in der Grundlagenforschung kommt ihm dabei zugute und genau dieses Wissen kommt auf der Bergischen Region.

In seiner zukünftigen wissenschaftlichen Arbeit sieht Wolf daher ein „starkes Signal für die Bergischen Unternehmen“. Der Wissenschaftler plädiert für satte Investitionen in gemeinsame Innovation und will Unternehmen entsprechend motivieren. Insbesondere die Digitalisierung erfordere größere Investitionen. Selbstbewusst sein fordert der Professor und die Bereitschaft, das Wissen der Region nach außen, auch zu Kooperationspartner zu tragen.

Digitale Technologien wirken bedrohlich

Digitale Technologien können mitunter bedrohlich wirken. „Neue Technologien bringen auch bisher unbekannte Sicherheitsrisiken mit sich“, meint Wolf. „Die drahtlose Authentifizierung ist eine davon.“ Unter anderem gemeint ist damit eine Zahlung per EC-Karte oder der Einsatz einer Chipkarte. Viele sind zögerlich, diese neuen Entwicklungen anzunehmen, und das liege nach Wolfs Einschätzung an der Tatsache, dass die Menschen mit den neuen Bedrohungen nicht vertraut seien.

Dabei geht es auch um die Sichtbarkeit einer Bedrohung: „Handtaschendiebstahl, Brieftaschendiebstahl, das kennen wir. Wenn Sie einen herkömmlichen Schlüssel heute auf den Tisch legen und machen zum Beispiel mit dem Handy ein Foto davon, dann können Spezialist den direkt nachmachen – davor haben wir aber offenbar wenig Angst“, erklärt der Professor.

Für die Bergische Wirtschaft sieht Wolf ein verborgenes Potenzial: „Die Frage ist hier, wie kann ich die Systeme so auswerten, dass sie den privaten Datenschutz gewähren? Das kann ein Alleinstellungsmerkmal werden, was wir erreichen können, das ist eine europäische, das ist eine deutsche Perspektive und auch eine Perspektive für die Unternehmen in der Region.“

Die umfassende „Bergische Transfergeschichte“ von Prof. Dr.-Ing. Kai-Dietrich Wolf ist online auf der Webseite der Universität Wuppertal zu lesen.