Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Marco Zerweiss (r.) und Sebastian Thews (l.) dankten Martin Hoff für seinen mutigen Einsatz bei einem Wohnungsbrand am 23. Mai auf der Sudhoffstraße. Hoffs Freundin Stefanie Marczok hatte die Feuerwehr alarmiert. Foto: Kreisstadt Mettmann
Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Marco Zerweiss (r.) und Sebastian Thews (l.) dankten Martin Hoff für seinen mutigen Einsatz bei einem Wohnungsbrand am 23. Mai auf der Sudhoffstraße. Hoffs Freundin Stefanie Marczok hatte die Feuerwehr alarmiert. Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. Bürgermeister Thomas Dinkelmann hat Martin Hoff für seinen mutigen Einsatz in höchster Gefahr gedankt. Darüber informiert die Stadtverwaltung.

„Ich habe das gemacht, was jeder andere auch gemacht hätte.“ Doch wenn Martin Hoff nicht so mutig und beherzt gehandelt und einen Mann und seinen achtjährigen Sohn aus einer brennenden Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Sudhoffstraße gerettet hätte, wären sie vermutlich heute nicht mehr am Leben.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann hatte Martin Hoff zusammen mit Marco Zerweiss, dem Leiter der Feuerwehr und Sebastian Thews, Abteilungsleiter Rettungsdienst, ins Rathaus eingeladen, um ihm für sein vorbildliches Handeln zu danken. „Sie sind ein Bürger, auf den die Stadt stolz sein kann“, sagte Bürgermeister Thomas Dinkelmann. Auch wenn Hoff bescheiden erklärte, dass es viele Helfer gegeben habe. „Aber die entscheidenden Schritte haben sie gemacht. Sie sind in die Wohnung gegangen und haben Vater und Sohn gerettet, bevor die Feuerwehr am Einsatzort war“, sagte Bürgermeister Dinkelmann.

Erst viel später sei ihm bewusst geworden, in welche Gefahr er sich selbst begeben hatte, erzählte Hoff im Rathaus. Als er und seine Freundin Stefanie Marczok am 23. Mai gegen 23.30 Uhr auf das laute Geräusch von Rauchmeldern im Nachbarhaus aufmerksam wurden, Brandgeruch bemerkten und dann auf ihren Balkon gingen, um nachzuschauen und dann Hilfeschreie hörten, lief Hoff sofort los, um zu helfen, während seine Freundin die Feuerwehr alarmierte.

„So lange gegen die Tür getreten, bis sie aufsprang“

Im Nachbarhaus waren ebenfalls Menschen von den schrillen Pieptönen der Rauchmelder und dem Brandgeruch aufgeschreckt worden. „Ein Nachbar hatte vergeblich versucht, die Wohnungstür zu öffnen“, erzählte Hoff. Er trat dann so lange gegen die Tür, bis sie aufsprang.

„Aus der Wohnung drang dichter Rauch. Ich habe einen Nachbarn gebeten, einen Eimer Wasser und einen Lappen zu holen.“ Während der Mann losstürmte, schrie der achtjährige Junge in der Wohnung verzweifelt um Hilfe. „Man konnte überhaupt nichts sehen. In der Wohnung stand der schwarze Rauch wie eine Wand“, erinnerte sich Hoff. Auf allen Vieren  – „nur auf dem Boden konnte man ein bisschen sehen“ – tastete er sich durch den Flur bis zu dem Jungen vor, packte ihn am Bein und zog ihn hinter sich aus der Wohnung heraus. Dort übergab er den rußgeschwärzten Jungen an den Nachbarn, der ihn sofort ins Freie brachte. Anschließend krabbelte Hoff erneut in die Wohnung und rettete auch noch den bewusstlosen Vater. „Ob ich ihn gesehen hatte, als ich den Jungen holte  – vermutlich…. Aber das kriege ich nicht mehr so richtig zusammen. Ich bin rein und habe ihn irgendwie rausgezogen.“

Mit dem Nachbarn trug er ihn ebenfalls nach draußen. Dort waren inzwischen die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr eingetroffen, die den Mann, der schwere Verbrennungen erlitten hatte, sofort versorgten.

„Was sie geleistet haben, ist etwas ganz Besonderes“, sagte Bürgermeister Thomas Dinkelmann und überreichte Martin Hoff eine städtische Medaille, die ihn immer an den 23. Mai 2020 und sein „vorbildliches und couragiertes Handeln“ erinnern soll. „Rat und Verwaltung, aber auch die Feuerwehr danken Ihnen“, sagte Bürgermeister Dinkelmann. „Die Medaille werde ich in Ehren halten und  an die Ereignisse zurückdenken, wenn ich sie mir anschaue. Ich bin froh, dass ich so gehandelt habe“, sagte Hoff und bedankte sich für den Empfang im Rathaus.