Was im Lokalsport Niederberg die Gemüter bewegt, steht künftig in der neuen Kolumne von Sören Mundt, die er einmal pro Woche für den Super Tipp schreibt. Foto: privat
Was im Lokalsport Niederberg die Gemüter bewegt, steht in der Sport-Kolumne von Sören Mundt, die er einmal pro Woche für den Super Tipp schreibt. Foto: privat

Zu Beginn möchte ich mit Ihnen gern einen kleinen Blick über unsere Stadtgrenze hinaus werfen. Der Wuppertaler SV sorgt mal wieder für ordentlich Diskussionsstoff, sodass man an den Negativ-Schlagzeilen des Stadtnachbarn kaum vorbeikommen kann. Der WSV hat vor einigen Wochen einen Insolvenzantrag gestellt, bereits den zweiten innerhalb von sieben Jahren.

Die Verantwortlichen hoffen darauf, die angestrebte Planinsolvenz in Eigenverantwortung durchführen zu können, sodass der WSV in seinen Strukturen bestehen bleiben kann und die handelnden Personen im Amt bleiben. Eine Planung für die anstehenden Regionalligasaison würde dadurch erleichtert werden. Auch ein altbekannter Retter steht schon in den Startlöchern, um unter anderem für den geplanten Saisonetat in Höhe von 500.000 Euro aufzukommen. Insgesamt seien aber laut verschiedenen Medienberichten rund 1,4 Millionen Euro nötig, um den Wuppertaler SV zu konsolidieren. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass der WSV in den vergangenen Jahren über seine Verhältnissen gelebt hat.

In unseren Städten scheinen die Verantwortlichen den Spagat zwischen wirtschaftlicher Vernunft und ambitioniertem Leistungssport, jedenfalls hinzubekommen. Auch der Velberter Box-Club hat es in den vergangenen Jahren nicht leicht gehabt. Nach dem Rückzug des damaligen Geldgebers, musste der deutsche Rekordmeister im Amateurboxen viele Jahre auf die Teilnahme an der Bundesliga verzichten. Anstatt ein finanzielles Risiko einzugehen und die wirtschaftliche Verantwortung gegenüber den Vereinsmitglieder zu ignorieren, setzten die Verantwortlichen auf den Prozess der kleinen Schritte. Mit einer exzellenten Jugendarbeit und verlässlichen Sponsoren, kehrte der VBC in der vergangenen Saison zurück in die 1. Bundesliga.

Auch ohne eine gut gefüllte Portokasse ist erfolgreiche Arbeit im Sport möglich.
Selbstverständlich sind die Summen im gehobenen Amateurfußball noch einmal ganz andere, als Boxen, Handball, Basketball oder Tischtennis. So würde zum Beispiel ein mittlerer sechsstelliger Betrag ausreichen, um in der zweiten Handball-Bundesliga der Frauen in den oberen Tabellenregionen zu landen.

Auch in anderen Sportarten würde man mit den oben genannten 1,4 Millionen wohl nicht nur in der Regionalliga spielen. Vorausgesetzt es ist ein durchdachterPlan vorhanden. Zusammengefasst bringt einem also auch eine „Badewanne voller Geld“ nichts, wenn kein guter Plan dahinter steckt. Aber mit einem guten Plan, kann man auch ohne viel Geld einiges erreichen.Nicht nur im Sport, sondern auch im Leben.

Bis nächste Woche,
Ihr Sören Mundt


Sören Mundt (27) schreibt für den SuperTipp künftig einmal wöchentlich eine Kolumne zu verschiedenen Sportthemen. Auf der sportnerd.blog liefert der freie Journalist zudem News, Vor- und Nachberichte, Analysen und Interviews aus der Welt des Sports.