Mit Ideen durch die Krise: Walter und Sascha Stemberg verfolgen mit ihrem Haus Stemberg ein zukunftsweisendes Konzept. Archivfoto: Mathias Kehren
Mit Ideen durch die Krise: Walter und Sascha Stemberg verfolgen mit ihrem Haus Stemberg ein zukunftsweisendes Konzept. Archivfoto: Mathias Kehren

Velbert. Der „Feinschmecker“ widmet sich in seiner aktuellen Ausgabe den Köchen, die in der Krise besonders gute Ideen hatten und mit ihrem Konzept Maßstäbe setzen. In die Top 30 der Spitzengastronomie-Liste hat es auch das Haus Stemberg in Neviges geschafft, das laut Feinschmecker „Tradition und Moderne in besonderer Weise verbindet“.

„Der Feinschmecker“, eines der führenden deutschen Gourmetmagazine, hat Sascha Stemberg und sein Haus Stemberg unter die Top 30 Restaurants in Deutschland gelistet, die mit ihrem Konzept die Zukunft prägen: „Die Spitzengastronomie ist im Umbruch: Gäste haben heute andere Ansprüche an gute Restaurants. Küche, Atmosphäre, Philosophie – das Gesamterlebnis muss stimmen“, schreibt der Feinschmecker zu den Kriterien, die für die Auswahl der Restaurants entscheidend waren.

Besonderen Gefallen haben die Restaurantkritiker an der Art und Weise gefunden, wie bei Stemberg Tradition und Moderne eine Verbindung eingehen: „Im Haus Stemberg beweist Sascha Stemberg souverän und lässig, wie der Spagat zwischen Wirtshaus und Spitzenküche gelingt“, hebt der Feinschmecker ein Alleinstellungsmerkmal des Restaurants am Rande von Velbert-Neviges hervor. „Gepflegte Landhausküche mit weltoffenem ‚fine dining‘, ist seit Jahrzehnten stembergsches Prinzip. Es wurde zum Vorbild für viele Restaurants, wird aber kaum einmal so perfekt praktiziert wie hier“, stellte der Feinschmecker schon in seiner März-Ausgabe fest.

Innovationsdrang in der Krise

In der Corona-Krise hat Sascha Stemberg erneut Innovationsdrang unter Beweis gestellt: So war er Vorreiter bei der Aktion „Kochen für Helden“ und hat das Team der Geburtshilfe des Helios-Klinikums bekocht. Schnell hatte er seinen Restaurantbetrieb auf Takeaway umgestellt. Gourmet-Gerichte zum Mitnehmen haben sich dabei schnell als ein Renner erwiesen und so gab es in der Küche nie Kurzarbeit. Auch das Servicepersonal konnte teilweise im Lieferdienst eingesetzt werden. Eine Erkenntnis hat Sascha Stemberg aus der Krise mitgenommen: „Keine ‚Pinzetten-Perfektion‘ bei Außer-Haus-Gerichten, dafür Qualität und Ideen – das wird auch im Restaurantbetrieb immer wichtiger.“ Und in Sachen Qualität müssen seine Gäste nie Abstriche machen, versichert der Sternekoch: „Die ist immer die gleiche, im Restaurant wie bei den Außer-Haus-Gerichten.“

Stemberg-Eis gibt es an der Kuhlendahler Straße und auf Sylt

Limonensorbet mit Gin und Creme-Eis von karamelisierter weißer Schokolade – Sascha Stemberg hat nach eigenem Bekunden lange getüftelt, um das für ihn perfekte Eis zu kreieren. Hergestellt wird es bei „Creme-Eis“ in Wuppertal, wo man auf regionale und hochwertige Produkte ebensoviel Wert legt wie bei Stemberg. An der Kuhlendahler Straße, wo es aus einem Eiswagen im klassischen Pappbecher verkauft wurde, kam die Stemberg-Eiscreme hervorragend an. So gut, dass man rasch beschloss, sie auch auf der Urlaubsinsel Sylt anzubieten: Es gibt sie bei Gosch am Kliff in Wenningstedt und im Seepferdchen Samoa in Rantum.

Seit einem Monat ist das Haus Stemberg wieder im Restaurant-Betrieb geöffnet, unter Corona-Bedingungen mit halber Platzanzahl und Einweg-Speisekarte, um Gäste und Personal vor einer Ansteckung zu schützen. „Es sind verrückte Zeiten, in denen wir uns aktuell befinden, aber wir werden das gemeinsam mit Euch schaffen. Die Leidenschaft und Herzlichkeit unseres Hauses kann von keiner Maske gestoppt werden“, versichert Sascha Stemberg, der der Krise auch etwas Positives abgewinnen kann. „Stemmis Takeaway“ jedenfalls könnte es auch nach Corona noch geben.