Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, erläutert die aktuelle Arbeitsmarktsituation im Kreisgebiet. Foto: Agentur für Arbeit
Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, erläutert die aktuelle Arbeitsmarktsituation im Kreisgebiet. Foto: Agentur für Arbeit

Mettmann. Im Kreis Mettmann haben nach Informationen von der Agentur für Arbeit 3.000 Unternehmen Kurzarbeit angezeigt. 

Kurzarbeit ist jetzt für viele Unternehmen der Rettungsanker“, so Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann. Wie bereits in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 versuchen Arbeitgeber derzeit, mit Kurzarbeit ihre Beschäftigten zu halten.

Kurzarbeit soll Arbeitslosigkeit verhindern und den Unternehmen die Möglichkeit geben, nach Beendigung der Corona-Krise und Wiedereinsetzen einer sich bessernden Auftragslage, schnell und erfolgreich wieder hochzufahren. „Damals in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise hatten im Jahr 2009  insgesamt 1.081 Unternehmen Kurzarbeit im Kreis Mettmann angezeigt“, erläutert Tymister. „Anders als  vor elf Jahren sind aktuell aber fast alle Branchen von Kurzarbeit betroffen.“

Kurzarbeit: Hohe Nachfrage bei Unternehmen

Entsprechend ist die Nachfrage der Unternehmen in der aktuellen Situation deutlich höher. „Alleine  in der vergangenen Woche haben wir über 1.000 Arbeitgeber zum Thema Kurzarbeit telefonisch beraten“, informiert der Chef der Arbeitagentur. „Bis vergangenen Freitag haben bereits etwa 3.000 Unternehmen aus dem Kreis Mettmann Kurzarbeit angezeigt“, so Karl Tymister weiter.

Diese Zahl sei „beeindruckend hoch“. Dennoch: Das Kurzarbeitergeld ist eine Pflichtleistung und die Leistungen  der Bundesagentur für Arbeit sind sicher. Wer einen Anspruch hat, wird sein Geld erhalten, verspricht Tymister: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Geldleistungen schnellstmöglich  auszuzahlen“. Dafür seien bei der Agentur für Arbeit alle Bereiche zugunsten der Leistungsbearbeitung umorganisiert worden.

Arbeitslosigkeit wird steigen

Im März waren im Kreis Mettmann 15.204 Menschen arbeitslos gemeldet, informiert die Arbeitsagentur zu der Datenlage für die Zeit vor den Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen.

Aufgrund der gravierenden  Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus melden sich im Kreis Mettmann aber auch zunehmend mehr Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit wird in Folge dessen steigen.

Der erste Bericht, der diese Auswirkungen der Corona-Krise abbildet, wird von der Arbeitsagentur am 30. April veröffentlicht.

Die Arbeitsagentur hat für Ratsuchende zwei zentrale Hotlines eingerichtet:

  • die Agenturen für Arbeit unter der Sammel-Telefonnummer: 02104 9293-10
  • die Jobcenter unter der Sammel-Telefonnummer: 02104 14163-222

Weiterhin gelten die folgenden Rufnummern:

  • Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: 0800 4 5555 00
  • Für die Arbeitgeber: 0800 4 5555 20
  • Für die Familienkasse: 0800 4 5555 30
  • Für das jobcenter ME-aktiv: 02104 14163-0

Insgesamt sind nach Angaben der Arbeitsagentur rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz.

Die Arbeitsagentur beruhigt: „Kundinnen und Kunden müssen sich keine Sorgen machen, ob ihre Arbeitslosengeldzahlung pünktlich erfolgt. Da die Zahlungen automatisiert sind, ist sichergestellt, dass jede Bürgerin und jeder Bürger mit bewilligtem Anspruch auf Arbeitslosengeld eine Überweisung auf das angegebene Konto erhalten“