Das Opernhaus in Wuppertal. Foto: Andreas Fischer
Das Opernhaus in Wuppertal. Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Bis zum 19. April entfallen die Veranstaltungen der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH. Auswirkungen durch das Coronavirus sind allerdings auch in der Zeit danach spürbar. 

Die Wuppertaler Bühnen passen ihren Spielplan an. Die aktuelle Coronavirus-Lage wirkt sich auf den weiteren Verlauf der Spielzeit aus.

Die umfangreichen Vorbereitungen für die Deutsche Erstaufführung der Oper ›Il canto s’attrista, perché?‹, für das Galakonzert mit Kurt Rydl und Julia Jones, für das Festival ›Sound of the City‹ und das Gastspiel des Sinfonieorchester Wuppertal in Lissabon lassen sich unter den aktuellen Bedingungen nicht bewerkstelligen.

Aufgrund der offiziellen Regelung des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW, die geplante Schulausflüge bis zum Ende des Schuljahres untersagt, müssen ebenso Vorstellungen der Wuppertaler Bühnen entfallen, die sich gezielt an Schüler richten: ›Der Liebestrank‹ als gekürzte Fassung in der Reihe ›Große Oper klein‹, das 4. Schulkonzert ›Beethovens 5. Sinfonie: Revolution!‹ und die Community-Oper ›Ein Sommernachtstraum‹. Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs werden verbleibende Aufführungsmöglichkeiten in der Oper zum großen Teil für Produktionen aus dem Repertoire genutzt.

Am 13. März sollte Salvatore Sciarrinos neuestes Werk für die Opernbühne „Il canto s’attrista, perché?“ am Stadttheater Klagenfurt als Koproduktion mit der Oper Wuppertal zur Uraufführung gebracht werden. Diesen Mai sollte die Produktion dann in Wuppertal mit hiesigen Künstlern zur Deutschen Erstaufführung kommen. Die aktuelle Lage macht eine angemessene Vorbereitung der Aufführung in Wuppertal jedoch unmöglich. Es scheint ausgeschlossen, dass dieses substanzreiche Werk eines der profiliertesten Komponisten unserer Zeit in der aktuellen Situation die Strahlkraft entwickeln könnte, die ihm künstlerisch zukommt. Nachdem bereits die Uraufführung in Klagenfurt abgesagt wurde, muss jetzt auch die Aufführung in Wuppertal auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben.

Festival im Juni verlegt

Das für Juni geplante Festival der Reihe „Sound of the City“ unter dem Thema »Arbeit?« müsste derzeit in die konkrete Umsetzung beziehungsweise Probenphase einsteigen. Nachdem dies unter den gegebenen Umständen unmöglich ist und um Einbußen in der künstlerischen Qualität des Festivals zu vermeiden, wurde nach intensivem Abwägen entschieden, das gesamte Festival mit allen geplanten Bestandteilen und Veranstaltungen auf Ende Juni 2021 zu verschieben. Es soll damit sichergestellt werden, dass der erhebliche Planungsaufwand nicht ins Leere läuft, sondern diese spannende Festival-Ausgabe mit ihrem ganzen Potenzial realisiert werden kann.

Als Sonderveranstaltung sollte am Montag, 1. Juni, ein Galakonzert mit Kurt Rydl und Julia Jones im Opernhaus Wuppertal stattfinden. Die aktuelle Krise und das damit einhergehende Kontaktverbot erschwert die Vorbereitungen dieses Konzertes, sodass entschieden wurde, das Konzert abzusagen. Die in dieser Spielzeit verbleibenden Aufführungsmöglichkeiten müssen für Produktionen aus dem Repertoire genutzt werden.

Das Gastspiel des Sinfonieorchester Wuppertal in Lissabon am 22. und 23. April muss entfallen. Die zwei Konzerte des Sinfonieorchesters hätten in der portugiesischen Hauptstadt im Rahmen des Festivals ›Dias de Música‹ stattgefunden, das nun offiziell von der Fundação Centro Cultural de Belém abgesagt wurde.

Der ausdrückliche Wunsch besteht, das Gastspiel im kommenden Jahr nachzuholen. Der Beethoven Marathon am 22. Juni in der Historischen Stadthalle Wuppertal unter Leitung von Generalmusikdirektorin Julia Jones und mit dem Pianisten Artur Pizarro ist von dieser Absage nicht betroffen. Der Beethoven Marathon findet nach derzeitigem Stand statt.

Veranstaltungen für Schüler betroffen

Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW hat für die Zeit nach der Rückkehr zum normalen Unterricht unter anderem den Umgang mit Exkursionen zu außerschulischen Lernorten, wie zum Beispiel den Besuch von Theatern für ganz NRW geregelt. Demnach sind offiziell alle geplanten Ausflüge und außerschulische Aktivitäten für den Rest des Schuljahres – unabhängig von der Dauer des derzeit ruhenden Schulbetriebs – untersagt.

Dies betrifft Veranstaltungen der Wuppertaler Bühnen, die sich im Besonderen an Schüler richten: „Große Oper klein“ am 27. Mai, eine gekürzte Fassung für Schülerinnen von „Der Liebstrank“, und das vierte Schulkonzert „Beethovens 5. Sinfonie: Revolution!“, am 5. Juni. Beide Veranstaltungen werden abgesagt, wobei das vierte Schulkonzert in die nächste Spielzeit verlegt werden kann.

Des Weiteren steht bei der Oper Wuppertal die Produktion von Benjamin Brittens „Ein Sommernachtstraum“ als Community-Oper auf dem Spielplan. Mehr als 100 Kinder und Jugendliche aus Wuppertal haben auf vielfache Weise zur Entstehung der Produktion beigetragen und sollten selbst auf der Bühne stehen.

Die Regelung des Ministeriums macht nicht nur den geplanten Besuch der Produktion durch Schulklassen unmöglich, sondern auch die weitere Erarbeitung der Inszenierung durch die Schüler im nötigen Probenprozess. Somit muss diese Produktion der Oper Wuppertal leider ebenfalls abgesagt werden. Es besteht laut Wuppertaler Bühnen keine Möglichkeit, das Projekt als Ganzes in die nähere Zukunft zu schieben.

Verschiebungen auch nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs möglich

Auch nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs wird es zu weiteren Terminverschiebungen in den Sparten Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester kommen. Die Wuppertaler Bühnen werden entsprechend informieren und aktuelle Nachrichten auf der Website wuppertaler-buehnen.de veröffentlichen.

Die Kultur-Karte ist bis auf Weiteres für den Kundenverkehr geschlossen, allerdings von Montag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr vorzugsweise per E-Mail ([email protected]), per Post (Kultur-Karte, Kirchplatz 1, 42103 Wuppertal) oder telefonisch (+49 202 563 7666) zu erreichen.

Besucher können auf die Erstattung für Vorstellungen und Konzerte verzichten, um die Wuppertaler Bühnen durch diese Spenden zu unterstützen.