Am Düsseldorfer Platz gibt es bereits die praktischen „Dyfas“ (Dynamische Fahrzeitenanzeiger), der Rat der Stadt will aber auch andere wichtige ÖPNV-Stationen in Ratingen damit ausstatten. Foto: Stadt Ratingen
Am Düsseldorfer Platz gibt es bereits die praktischen „Dyfas“ (Dynamische Fahrzeitenanzeiger), der Rat der Stadt will aber auch andere wichtige ÖPNV-Stationen in Ratingen damit ausstatten. Foto: Stadt Ratingen

Ratingen. Der Rat der Stadt hat sich in seiner Sitzung am 11. Februar mit einer Reihe von Punkten befasst, die sich, so schreibt die Stadtverwaltung, „auf das gesellschaftliche Leben in Ratingen spürbar auswirken“ werden, heißt es vonseiten der städtischen Verwaltung, die die wesentlichen Ratsentscheidungen zusammengefasst hat.

Ausführlichere Informationen zu den angesprochenen Themen gibt es auf der Website der Stadt unter www.ratingen.de – zum einen unter der neuen Rubrik „Aus dem Stadtrat“ in der linken Spalte der Homepage, zum anderen im Ratsinformationssystem, das Beschlussvorlagen, Sitzungstermine und Ergebnisprotokolle im Original enthält.

TV Ratingen führt Betrieb in der Turnhalle Poststraße weiter

Diese Zusammenarbeit hat sich bewährt. Vor zwei Jahren übertrug die Stadt Ratingen die Betriebsführung für die Turnhalle an der Poststraße dem TV Ratingen. Dieser ist seinen Verpflichtungen in vollem Umfang nachgekommen, wie eine Prüfung beanstandungslos ergab, so dass der Rat einstimmig die Verlängerung des Vertrags gleich um fünf Jahre beschloss.

Mehr Mittel für neue Kita in Lintorf bereitgestellt

Die Kostenschätzung war schon recht genau und ergab vier Millionen Euro Baukosten für die neue Kita an der Brandsheide/Breitscheider Weg in Lintorf. Nun hat die Bauverwaltung die Planung vorangebracht, und die neue Berechnung ergab Mehrkosten von 120.000 Euro, die der Rat der Stadt anstandslos bereitstellte. Sie resultieren unter anderem daraus, dass eine größere Fotovoltaikanlage installiert und die Bodenplatte verstärkt wird. Denn im Bereich der geplanten Kita hat es vom 16. bis 20. Jahrhundert Erzabbau in Lintorf gegeben, und niemand weiß ganz genau, wo alte Schächte liegen. Für den Fall, dass sich das Gelände absenkt, soll das Gebäude hydraulisch angehoben werden können, und dafür braucht es eben eine stärkere Bodenplatte.

Der Kindergarten entsteht auf dem kaum noch genutzten alten Sportplatz mit Tennenbelag an der Ecke Brandsheide/Breitscheider Weg, der komplett überplant wird. Außer der Kita baut die Stadt zeitgemäße Sportanlagen für das angrenzende Schulzentrum (Street-, Volley- und Beachvolleyball sowie leichtathletische Anlagen). Darüber hinaus kann der TuS Lintorf seine Vereinsanlage mit dem Sportzentrum TuSfit erweitern. Schließlich ist neben der Kita am Breitscheider Weg noch ein Wohnhaus geplant.

Radweg zwischen Lintorf und Ratingen-Mitte wird saniert und beleuchtet

Eine deutliche Verbesserung für Radler wird es zwischen Ratingen-Mitte und Lintorf geben. Der Radweg zwischen der Fahrbahn der L239 (Blyth-Valley-Ring) und den Westbahn-Gleisen wird zwischen Jägerhofbrücke und Lintorf erneuert und auf der gesamten Strecke beleuchtet.

In einem schlechten Zustand befindet sich die wichtige Radwegverbindung zwischen Lintorf und Ratingen-Mitte. Die Stadt Ratingen wird für den Landesbetrieb Straßen NRW den Weg sanieren und beleuchten. Foto: Stadt Ratingen
In einem schlechten Zustand befindet sich die wichtige Radwegverbindung zwischen Lintorf und Ratingen-Mitte. Die Stadt Ratingen wird für den Landesbetrieb Straßen NRW den Weg sanieren und beleuchten. Foto: Stadt Ratingen

Das Besondere an dieser Maßnahme: Sie wird von der Stadt Ratingen durchgeführt, obwohl die L239 sich im gesamten betroffenen Abschnitt in der Straßenbaulast des Landes NRW befindet. Die Kosten werden geteilt. Die Sanierung des Weges übernimmt der Landesbetrieb, die Aufwertung der Verbindung durch die Beleuchtung die Stadt.

Neuer Bolzplatz mit Pfiff

Einen modernen, multifunktionalen Bolzplatz errichtet die Stadt neben der Friedrich-Ebert-Realschule an der Philippstraße. Auf der dafür vorgesehenen gepflasterten Fläche ist zwar jetzt schon ein Basketballfeld markiert, aber der Zustand und das Gefälle beeinträchtigen die Attraktivität der Anlage. Entstehen soll auf einem robusten Kunststoffbelag eine Streetballfläche und ein Kombispielfeld für Fußball und Basketball.

Der Jugendrat der Stadt Ratingen befürwortet die Pläne und hat eigene Anregungen eingebracht, um den Bolzplatz noch besser zu machen. So soll der Platz in der dunklen Jahreszeit bis 22 Uhr (analog zu den Öffnungszeiten) beleuchtet werden. Auch sollen Fahrradbügel installiert werden, und die zusätzliche Ausstattung mit kleinen Toren wird angeregt, damit man quer kicken kann. Das habe sich beim Bolzplatz Kaiserswerther Straße voll bewährt. Der Rat übernahm die Vorschläge des Jugendrates.

Zukunftsgipfel mit und für junge Menschen

Der Jugendrat ist in Ratingen schon seit Jahren stark in den politischen Meinungsbildungsprozess eingebunden. Die Vertreter der jungen Generation in unserer Stadt werden vom Rat der Stadt gehört, ihre Vorschläge oft aufgegriffen und umgesetzt. Die Einbindung soll nun auf eine noch breitere Basis gestellt werden, indem in Ratingen ein Zukunftsgipfel mit und für junge Menschen durchgeführt wird.

VRR soll rechtzeitig Bestellgarantie für Westbahn abgeben

Der Rat der Stadt fordert den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) per Beschluss auf, rechtzeitig die Bestellgarantie für die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Westbahn abzugeben. Der ohnehin komplexe Prozess bei diesem Millionenvorhaben mit vielen Beteiligten darf nicht durch formale Versäumnisse behindert werden.

Gelbwesten für Kita-Kinder und Schulanfänger

Der Rat der Stadt möchte ab dem nächsten Schuljahr alle Ratinger Kindergartenkinder über drei Jahre und Schulanfänger kostenlos mit reflektierenden Warnwesten ausstatten, soweit es in den Einrichtungen dafür einen Bedarf gibt. Die Verwaltung soll prüfen, unter welchen Umständen dies möglich ist.

Mehr elektronische Anzeiger an Haltestellen prüfen

Der Rat der Stadt will mehr Bus- und Bahnhaltestellen im Stadtgebiet mit elektronischen Infosystemen ausstatten. Am Düsseldorfer Platz und anderen Stationen der U72 gibt es die so genannten Dyfas (dynamische Fahrgastinformationssysteme) bereits. Als Countdown zeigen sie an, in wie vielen Minuten Bahnen und Busse der verschiedenen Linien abfahren. Nun soll die Verwaltung in Verhandlungen mit der Rheinbahn ausloten, an welchen weiteren Haltestellen die Installation von Dyfas sinnvoll und finanziell vertretbar erscheint. Erste Priorität hat der S-Bahnhof Ratingen-Ost.

Wie kann der ÖPNV für Pendler attraktiver werden?

Die Mobilität befindet sich im Umbruch. Der Klimaschutz, aber auch die Verbesserung der Luft- und Lebensqualität in den Städten forcieren den Umstieg von Autos mit Verbrennungsmotoren auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Fahrrad sowie Bus und Bahn. Um möglichst große Anreize zum Umstieg zu schaffen, muss der ÖPNV kontinuierlich verbessert werden. Mit einem umfassenden Beschluss hatte der Rat der Stadt nun vor allem die Pendlerbeziehungen im Visier.

Diese lassen sich am effektivsten natürlich in einer städteübergreifenden Zusammenarbeit anpacken. Daher haben die Stadt Düsseldorf, der Kreis Mettmann und die kreisangehörigen Städte jetzt einen Planungs- und Workshop-Prozess begonnen, in dem untersucht wird, wie sich die Bus- und Bahnverbindungen auch aus Ratingen nach Düsseldorf optimieren lassen.

Dabei geht es vor allem um die Umsteigebeziehungen. Mit der S6 und der U72 ist man schnell in Düsseldorf, aber der Weg zur Bahn ist oft nicht attraktiv genug. Daher sollen die Haltepunkte der S-Bahn und der U72 unter die Lupe genommen werden, ebenso wie ein noch zu findender Standort an der A52, der vor allem Breitscheid an einen Schnellbus anbinden würde. Kann das Angebot an Park-and-Ride- (P+R) sowie Bike-and-Ride-Plätzen (B+R) vergrößert bzw. verbessert werden? Kann der Fahrplan zuführender Buslinien optimiert werden? Und schließlich: Kann das Tarifsystem günstiger werden?

Auch ermäßigte Firmentickets sind ein probates Mittel, um die Nutzung von Bus und Bahn attraktiver zu machen. Die Stadtverwaltung führt ein solches Jobticket für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 1. April ein.