Brand an einem Wohn- und Geschäftshaus an der Düsseldorfer Straße: Die Flammen schlugen meterhoch. Foto: Feuerwehr Haan
Brand an einem Wohn- und Geschäftshaus an der Düsseldorfer Straße: Die Flammen schlugen meterhoch. Foto: Feuerwehr Haan

Kreis Mettmann. Am Wochenende sind die Brandschützer der Haaner Feuerwehr mehrfach zu Bränden im Stadtgebiet ausgerückt.

Insgesamt wurden innerhalb von 24 Stunden zwölf Einsätze durch die Feuerwehr Haan bewältigt, wobei sechs Einsätze durch die Wetterlage des vorangegangenen Sonntags verursacht worden waren.

In der vergangenen Nacht sandte die Kreisleitstelle die Feuerwehrkräfte um 00.14 Uhr zu einem brennenden Müllcontainer auf dem Gelände eines Lebensmitteldiscounters an der Düsseldorfer Straße. Wie schon bei dem Brand in der Elp eine Nacht zuvor, war es ein Taxifahrer, der den Notruf gewählt hatte. Da zu diesem Zeitpunkt unklar war, ob das Feuer bereits auf das Gebäude übergegriffen hatte, wurde die gesamte Feuerwehr Haan alarmiert.

Die Flammen drohten über die hölzernen Balkone auf mehrere Geschosse überzugreifen. Foto: Feuerwehr Haan
Die Flammen drohten über die hölzernen Balkone auf mehrere Geschosse überzugreifen. Foto: Feuerwehr Haan

Die Wehrleute fanden einen brennenden Müllcontainer im Bereich einer Laderampe vor. Das Feuer wurde zügig gelöscht, das Gebäude trug keine Schäden davon. Parallel zu diesem Einsatz kam es in direkter Nachbarschaft auf dem Gelände eines Wohn- und Geschäftshauses, zu einem weiteren Brand. In einem Hinterhof brannten gelagerte Kunststoffkisten unter einer Balkonkonstruktion aus Holz.

Der Brand drohte über die Balkone auf darüber liegende Geschosse überzugreifen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung zog Rauch durch geöffnete Fenster einer darüber liegenden Wohneinheit. Insgesamt sieben Bewohner wurden von der Feuerwehr ins Freie gebracht.

Durch die enorme Hitzeentwicklung barst ein Fenster in der Geschäftseinheit, was in der Folge zu einer leichten Verrauchung innerhalb des Gebäudes führte. Durch die zügig eingeleitete Brandbekämpfung konnte jedoch ein Übergreifen der Flammen in das Gebäude und auf die darüber liegenden Balkone verhindert werden.

Um 2.24 Uhr dann der nächste Alarm: erneute brannte es in einem Wohn- und Geschäftshaus- diesmal am Windhövel. Bewohner hatten einen Rauchwarnmelder gehört und Rauchentwicklung festgestellt. Sie verließen daraufhin selbstständig das Gebäude.

Ein Friseursalon und der angrenzende Treppenraum zu den Wohneinheiten waren bei Eintreffen der Einsatzkräfte bereits stark verraucht. Insgesamt wurden vier Trupps unter Atemschutz eingesetzt. Anschließend lüftete die Feuerwehr die Räume und übergab die Einsatzstelle an die Polizei. Der Einsatz für die Feuerwehr Haan war gegen 4 Uhr beendet.

Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

Die Polizei hat mittlerweile Ermittlungen eingeleitet. Bei den Bränden an der Düsseldorfer Straße geht die Polizei von vorsätzlicher Brandstiftung als Ursache aus. Bei dem Feuer in dem Wohn- und Geschäftshaus entstanden nach Angaben der Polizei Schäden in Höhe von rund 25.000 Euro.

Auch das Feuer am Windhövel ist nach ersten Erkenntnisse der Polizei auf vorsätzliche Feuerlegung zurückzuführen. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung sowie eines besonders schweren Fall des Diebstahls.

Erste polizeiliche Ermittlungen deuteten auf einen Einbruch in das Friseurgeschäft hin. Bislang unbekannte Täter hatten die Eingangstür zum Ladenlokal gewaltsam aufgebrochen, um die Geschäftsräume betreten und durchsuchen zu können.

Aus dem Geschäft und aus dem Keller verschwanden diverse Beutestücke in noch nicht genau bekanntem Umfang, darunter Bargeld aus der Ladenkasse, diverse Geschäftsartikel und ein Fahrrad. Einige der entwendeten Gegenstände wurden später, auf dem vermutlichen Fluchtweg der Einbrecher, noch in Tatortnähe wieder aufgefunden und als Spurenträger sichergestellt. „Wahrscheinlich zur Vertuschung der Tat wurde dann im Lagerraum das Feuer gelegt“, so die Polizei zu einem möglichen Motiv für die Feuerlegung.

Der entstandene Beute- und Sachschaden summiert sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf mehr als 30.000 Euro.

Sachdienliche Hinweise zu all den vorgenannten Bränden und die eingeleiteten Strafverfahren nehmen die Polizei in Haan, Telefon 02129 9328-6480, jederzeit entgegen.