Joachim Busch (Schulleiter), Kerstin Griese (Schirmherrin und MdB), Matthias Bremmekamp (BG 3000). Foto: BG 3000
Joachim Busch (Schulleiter), Kerstin Griese (Schirmherrin und MdB), Matthias Bremmekamp (BG 3000). Foto: BG 3000

Wülfrath. Lehrkräfte haben am Wülfrather Gymnasium im Rahmen von Workshops des Projekts „Lehrer Digi Camp“ über Themen der Digitalisierung diskutiert. 

Nach dem Erfolg des dreitägigen „Digi Camps“ für Schüler der siebten und achten Jahrgangsstufe im Januar des vergangenen Jahres kam bei den Wülfrather Lehrern der Wunsch nach einer digitalen Fortbildung für ihr Kollegium auf. In Workshops erhielten die Lehrkräfte nun Impulse für einen zeitgemäßen digitalen Unterricht; weitere Schwerpunkte des Workshops waren Medienprävention und digitale Gesundheit.

Initiatoren und Organisatoren der „Lehrer Digi Camps“ sind die Krankenkasse Barmer, der TÜV Rheinland und die BG3000, ein „Social Impact“-Start-up, das digitale Projekte umsetzt. Die Schirmherrschaft für das Bildungsformat in Wülfrath hat Kerstin Griese, Mitglied des Deutschen Bundestages, übernommen.

Die Schirmherrschaft übernahm Griese dafür gern: „Die Digitalisierung und die sozialen Medien bieten große Chancen, das weiß ich aus meiner täglichen Arbeit. Aber die Risiken sind ebenfalls sehr groß. Doch bloße Warnungen, Verteufeln, Verweigern oder gar Verbote sind der falsche Weg. Sondern Aufklärung ist wichtig, insbesondere die jungen Menschen müssen ausreichend früh an eine bewusste Nutzung von Medien herangeführt werden.“

Themen von „Cybermobbing“ bis „Social Media“

Die rund 60 Lehrkräfte diskutierten in den Workshops „Digitales Lehren und Lernen“, „Social Hacking“, „Cybermobbing und digitale Dynamiken“, „Social Media und Co“ sowie „Fit durch den Unterricht“ mit Experten. Gemeinsam mit Medienpädagogen, Psychologen, Ernährungs- und Fitnessexperten sowie Internet- und Social-Media-Profis stellten sie verschiedene Ideen und Lösungen für Probleme aus dem Unterrichtsalltag auf den Prüfstand.

„Der Einsatz digitaler Medien stellt Anforderungen an die Infrastruktur der Schule und an die unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen“, so Schulleiter Joachim Busch. „Dabei hat man schnell das Gefühl, dass man selber zum Werkzeug des digitalen Wunders wird. Beim Umgang mit digitalen Medien muss jedoch klar sein, dass sie unsere Werkzeuge zur Umsetzung unserer pädagogischen Ideen sind – nicht andersherum.“

Rund 97 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen in Deutschland besitzen heutzutage ein Smartphone.Wie wesentlich die Ausbildung von Medienkompetenz für Schülerinnen und Schüler ist, weiß André Asbeck von der Barmer: „Heute tauschen sich Schülerinnen und Schüler über WhatsApp-Gruppen aus, geben im Internet Fotos und Informationen voneinander preis. Wenn wir Jugendlichen digitale Kompetenz und zugleich einen gesundheits- und risikobewussten Lebensstil mit auf den Weg geben möchten, müssen wir diese Themen frühzeitig in die Klassenzimmer holen.“

Den Lehrkräften können die gewonnenen Erkenntnis in Unterrichtssituationen helfen – auch, weil sie neue Einblicke in die Lebenswirklichkeit ihrer Schüler sowie Inspirationen für einen anschaulichen Unterricht zum Thema digitale Gesundheit erhalten haben.