Traditioneller Abschlag: In der Esse soll das Feuer lodern. Foto: Ruhr Museum/Andrea Kiesendahl
Traditioneller Abschlag: In der Esse soll das Feuer lodern. Foto: Ruhr Museum/Andrea Kiesendahl

Essen. Das Ruhr Museum lädt am Sonntag, 3. November, von 14 bis 18 Uhr zum traditionellen Abschlag im Halbachhammer, Altenau 12 in Essen  ein. Zum Abschluss der Saison wird das Feuer in der Esse lodern und der historische Aufwerfhammer „unter Wasser“ in Aktion zu sehen sein.

Der im Nachtigallental in Sichtweite zur Gartenstadt Margarethenhöhe gelegene Halbachhammer ist eine Schenkung Gustav Krupp von Bohlen und Halbachs an die Stadt Essen. Der Halbachhammer repräsentiert als Technikdenkmal ein „vorindustrielles Stahlwerk“, das im Siegerland über 500 Jahre lang mit Hilfe von Wasserkraft und Holzkohle in einem aufeinander bezogenen Hütten- und Schmiedeprozess Stahl bzw. Schmiedeeisen produzierte, bevor es dort abgebaut und in Essen als Technikdenkmal wiederaufgebaut wurde.

Zusammen mit dem Deilbachhammer in Essen-Kupferdreh ist der Halbachhammer eines der frühen Beispiele der Industriekultur in Europa: Beide Anlagen wurden unmittelbar nach ihrer gewerblichen Stilllegung in den 1930er Jahren zu Geschichtsdenkmälern transformiert.

Der bauliche Erhalt beider Denkmäler ist vor allem dem 1994 gegründeten Förderverein IDEE e.V. (Initiative Denkmäler Essens erhalten) zu verdanken. Der Verein bewirkte die Generalsanierung des Halbachhammers von 1994 bis 1998 sowie die Wiederherstellung des Wasserbetriebs und die Rekonstruktion des historischen Frischfeuerverfahrens.

Nun wird der Förderverein verabschiedet: IDEE e.V. wird sich am 1. Dezember 2019 aus Altersgründen auflösen. Vorstand und Mitglieder nehmen den Abschlag zum Anlass, sich in Anwesenheit von Museumsdirektor Prof. Heinrich Theodor Grütter zu verabschieden.

Für das leibliche Wohl wird mit einem zünftigen Imbiss gesorgt. Die Verkehrshistorische Arbeitsgemeinschaft der EVAG e.V. bietet auch zum diesjährigen Abschlag ab 14 Uhr Fahrten mit historischen Straßenbahnen von der Haltestelle Berliner Platz zur Haltestelle Margarethenhöhe und zurück an.

Der Abschlag findet in Kooperation mit der Margarethe Krupp-Stiftung, IDEE e.V. und der Verkehrshistorischen Arbeitsgemeinschaft der EVAG e.V. statt.