Volles Haus: Bis in die Tür des Ratssaals standen die Besucher am Dienstagabend bei der Infoveranstaltung der Stadt Wülfrath zum Regionalplan. Foto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. Als eine „Chance, die wir nicht versäumen sollten“, hat Bürgermeisterin Claudia Panke am Dienstagabend die Bereitstellung neuer Siedlungsflächen im Regionalplan bezeichnet. Rund 200 Menschen waren zur Informationsveranstaltung der Stadt ins Rathaus gekommen.

Drei Flächen sollen für künftige Wohnbebauung bereitgestellt werden: Düssel-West, Flehenberg und In den Eschen. Planer der Bezirksregierung haben verschiedene Flächen in der Region mit einem Punktesystem beurteilt. Düssel-West schneidet danach von den Wülfrather Flächen am besten ab. Gründe sind vor allem die gute künftige Erreichbarkeit über die Schiene und die ökologische Verträglichkeit. Auch In den Eschen und Flehenberg erhalten viele Punkte bei der ökologischen Verträglichkeit. (Ausgeschieden nach diesen Kriterien ist die Fläche Wasserturm.)

Baudezernent Martin Barnat erklärte die Planung. Bis 2040 werde Wülfrath aus eigenem Bedarf 927 neue Wohneinheiten brauchen, so die Regionalplanung. Nehme man den Bedarf aus dem Umland hinzu, sollen es rund 1.250 neue Wohneinheiten sein.

Nach aktuellem Stand stehen der Stadt Wülfrath Fläche für rund 180 Wohneinheiten zur Verfügung.

Barnat und Bürgermeisterin Panke erläuterten die bisher einmütige Position der Wülfrather Politik: Sie will unabhängiger von Gewerbesteuerzahlungen werden und die Selbstständigkeit der Stadt erhalten. Deshalb sollen neue Einwohner gewonnen werden, wozu es neue Häuser und Wohnungen brauche. Diese Strategie verfolge die Stadt schon seit Jahren. Der Beschluss dazu sei im Rat der Stadt sogar einstimmig gefasst worden.

Die Verwaltung sieht in den Vorschlägen zum Regionalplan vor allem eine Chance, die Entwicklung der Stadt selbst gestalten zu können. Panke nannte eine Zahl von 23.000 Einwohnern als vielleicht erreichbares Ziel, eventuell von 25.000.

Die Stadt werde zunächst die zur Verfügung stehen Bauflächen nutzen. „Wir werden nicht auf Teufel komm raus versiegeln“, sagte die Bürgermeisterin. Die Stadt dürfe sich aber nicht die Möglichkeiten für ihre weitere Entwicklung verbauen.

Verschiedene Stellungnahmen aus Reihen der Besucher machten aber deutlich, dass sie es am liebsten sähen, wenn die Flächen gar nicht erst als Siedlungsgebiete ausgewiesen würden.

Noch bis zum 30. September kann jeder Interessierte Anregungen und Bedenken einbringen auf der Seite: http://www.brd.nrw.de/planen_bauen/regionalplan/rpdaenderungen/01rpdaen.html

Was die Bürgerinitiative Düssel-West von den Plänen hält, haben wir im Juni berichtet: http://supertipp-online.de/2019/06/18/wohnen-am-rhein-in-wuelfrath/

Baudezernent Martin Barnat erläuterte die Inhalte der vorgesehenen Änderungen des Regionalplans.