Architekt Rainer Gebauer und Baukirchmeister Manfred Hoffmann bei der Begehung des Daches der Hundertwasser-Kita. Foto: André Volkmann
Architekt Rainer Gebauer und Baukirchmeister Manfred Hoffmann bei der Begehung des Daches der Hundertwasser-Kita. Foto: André Volkmann

Wülfrath. Die Fassade des Kindergartens „Düsseler Tor“ wird in zwei Phasen renoviert. Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde investiert dafür rund 300.000 Euro.

Die Kindertagesstätte „Düsseler Tor“ erhält nach 19 Jahren eine neue Außenfassade – in zwei Phasen mit einer Bauzeit von jeweils drei Monaten. Die besondere Architektur des Gebäudes mit der güldenen Kuppel macht aus dem Kindergarten ein Wahrzeichen der Stadt Wülfrath. Seinen Zweitnamen „Hundertwasser-Kindergarten“ trägt die Kindertagesstätte, weil Friedensreich Hundertwasser selbst die Skizzen für die Kuppel entworfen hat. Auch in der übrigen architektonischen Gestaltung entspricht das Gebäude Hundertwassers Formensprache.

Notwendig geworden sind die Renovierungsmaßnahmen, weil Schäden immer deutlicher hervortreten, erklärt der Architekt Rainer Gebauer. Er geht davon aus, dass vor allem handwerkliche Fehler während der Bauausführung für den maroden Zustand des Fassadenwerks verantwortlich sind. „Neben normaler Verschmutzung haben wir vermehrt Spannungsrisse festgestellt, die wahrscheinlich durch Feuchtigkeitseinschlüsse entstanden sind“, sagt Baukirchmeister Manfred Hoffmann zu dem Zustand des „Kleides“ – so umschreibt er die Außenfassade der Kindertagesstätte bildlich.

Durch Renovierungen in zwei Bauabschnitten soll der Kindergarten seine ursprüngliche Optik zurückerhalten: „Für Wülfrath ist dieser Kindergarten eines der signifikantesten Bauwerke“, sagt Architekt Gebauer, der anhand seines Maßnahmenplans erläutert, dass die Handwerksarbeiten gut im Zeitplan liegen. „Am 14. September ist alles fertig.“ Danach geht die Baumaßnahme in die Winterpause: Niedrige Temperaturen würden ein Vorankommen dann bautechnisch unmöglich machen – zudem müsste auch die Finanzierung der zweiten Phase sichergestellt werden.

Rund 300.000 Euro wird die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde, seit 2000 Trägerin der Kindertagesstätte, in das Bauprojekt investieren. Dafür werden etwa 1.200 Quadratmeter Außenflächen sowie 290 Meter der Attika erneuert. Hoffmann und Gebauer betonen, dass sämtliche Renovierungsmaßnahmen während des laufenden Betriebs stattfinden. Das Investitionsvolumen ist hoch. Nicht zuletzt liegt das an der Hundertwasser-Bauweise des Gebäudes: „Alles, was von der Norm abweicht, ist teuer“, sagt Architekt Gebauer und meint damit den baulichen Verzicht auf gerade Linien und den rechten Winkel.

Die nachhaltige Fassadenrenovierung ist aufwendig – angewandt werden neuste gestalterische und technologische Verfahren, damit nicht nur die goldene Kuppel der Hundertwasser-Kita Strahlkraft hat, sondern auch die Fassade. Allein die Kosten für die Säuberung und Nachvergoldung der Kuppel schätzt Gebauer auf 20.000 Euro. Er und Baukirchmeister Hoffmann hoffen darauf, für die Instandsetzung der Kuppel einen Spender zu finden, der die Kosten übernimmt. Schon die erste Vergoldung des Wülfrather Wahrzeichens wurde damals von einem bisher nicht genannten Spender finanziert.

Ebenso wartungsintensiv ist die Pflege der Dachbegrünung. Auf dem Dach wachsende Birken würden aufgrund ihres starken Wurzelwerks den Untergrund beschädigen. Zweimal pro Jahr soll eine Fachfirma die Begrünung herrichten. Weil alle Maßnahmen aus „eigener Kraft gestemmt“ werden, so Manfred Hoffmann, freut sich die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde über Spenden.