Bei der Projektwoche am Konrad-Heresbach-Gymnasium waren viele Themen präsent - auch ein Protest für eine Verbesserung der Mobilität fehlte nicht. Foto: KHG
Bei der Projektwoche am Konrad-Heresbach-Gymnasium waren viele Themen präsent - auch ein Protest für eine Verbesserung der Mobilität fehlte nicht. Foto: KHG

Mettmann. Am Konrad-Heresbach-Gymnasium (KHG) haben Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Respekt, Erfolg, Persönlichkeit – in Verantwortung für die Welt“ an insgesamt 36 Projekten gearbeitet.

Im Rahmen ihrer Projektmitarbeit haben die Schülerinnen und Schüler auch ihre Fähigkeiten zur Gesellschaftskritik bewiesen: Nachhaltigkeit, Mobilität, sozialer Zusammenhalt, aber auch demokratische Grundwerte waren im Rahmen der 36 Projekte als zentrale Themen erkennbar. Kurz vor dem Ende des Schuljahres zeigte sich Schulleiter Horst Knoblich begeistert vom Enthusiasmus der Schülerschaft am Mettmanner Konrad-Heresbach-Gymnasium. Alle Teilnehmenden haben sich freiwillig für Themen ihrer Wahl engagiert – unter Begleitung der Lehrerschaft und etlicher Eltern sowie Freunden der Schule.
Bereits im Vorfeld gastierte zur Einstimmung auf die Projektwoche der gemeinnützige Verein „Die Multivision“ mit seiner Show „Energievision 2050“ am KHG und informierte interessierte Schüler über den Klimawandel und dessen Folgen.

„Unsere Projektwoche ist ideal, damit unsere Schülerinnen und Schüler die Schule und das Miteinander einmal von einer anderen Seite erleben und gezielt ihre Talente und Fähigkeiten gefragt sind, um sich einzubringen, eben ‚Lernen auf eine besondere Art“, kommentiert Schulleiter Horst Knoblich die Aktion.

Zum Thema Nachhaltigkeit, das die Schule als Schwerpunktthema im Schulprogramm verankert hat, haben die Schüler der Stufen fünf bis Q1 die Möglichkeit gehabt, aus verschiedenen Angeboten zu wählen und die Ergebnisse und Erfahrungen der Elternschaft zu präsentieren.

Im Rahmen der Projekttage am KHG wurde auch genäht - mit nachhaltigen Materialien. Foto: KHG
Im Rahmen der Projekttage am KHG wurde auch genäht – mit nachhaltigen Materialien. Foto: KHG

Projekte wie das Repair-Café vermittelten den Schülern, dass Nachhaltigkeit nahezu überall im Alltag umgesetzt werden kann. So reparierten die Teilnehmenden defekte Haushaltsgeräte mit Unterstützung von erfahrenen Senioren. „Das hat irre viel Spaß gemacht, als die Heckenschere und das CD-Gerät nachher wieder funktionierten“, freuen sich Leander und Taso.

Kreativ tätig waren dagegen jene Schüler, die zwei Wände der Schule mit den 17 Zielen der Nachhaltigkeit „verschönerten“ – durch Grafiken und Grafitti. Betreut worden sind sie dabei durch Mathematiklehrer Sebastian Bollig.

Dazu passenden fanden in der Mensa die Kochgruppen statt. Die Gymnasiasten kochten gemeinsam mit ihren Lehrkräften regionale, saisonale und nachhaltige Leckereien, um diesen anschließend zum Probieren anzubieten. Die Kochgruppen führen damit den Gedanken des Klima-Dinners weiter, das vor wenigen Wochen am KHG stattfand (wir berichteten)

Mit Nähmaschine und Faden ausgestattet war die Nähgruppe, die aus veganem Leder, abgelegten Oberhemden und Stoffresten, Taschen, Kulturbeutel und Gemüsebeutel herstellten. „Alle haben sehr konzentriert gearbeitet, waren sehr motiviert und haben sich untereinander gegenseitig geholfen“, beschreibt Sabine Löbs vom Förderverein die gute Stimmung unter den jungen Näherinnen.

Auf eine „Tour de Ruhr“ begaben sich 30 aktive Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit drei Lehrerinnen. Sie machten sich mit ihren Fahrrädern auf den Weg zur Jugendherberge Velbert – über landschaftlich schöne Strecken und mit gezielten Umwegen. „Die 54 Kilometer lange Strecke haben alle toll gemeistert“, sagt Antje Artmann, Religionslehrerin am KHG, der das gemeinsame Radeln ebenso viel Spaß gemacht hat wie den Schülern.

Wanderung durch die Natur: Eine Projektgruppe wanderte - auf Umwegen - zur Velberter Jugendherberge. Foto: KHG
Wanderung durch die Natur: Eine Projektgruppe wanderte – auf Umwegen – zur Velberter Jugendherberge. Foto: KHG

Ebenfalls mit den Fahrrädern beschäftigte sich eine Projektgruppe, die mit den Lehrerinnen Swea Wilhelm und Nicole Prange einen Parcours bewältigte, der auf dem Schulhof aufgebaut war. Mit Köpfchen und guter Technik gelang es ihnen, die anspruchsvolle Prüfung zu bestehen, für die der ADAC das entsprechende Material bereitgestellt hatte.

Bauer Peter Drenker (die „Grüne Kiste“) ließ eine 26-köpfige Schülergruppe, die sich mit Chemielehrer Björn Hildebrandt und Sportlehrerin Carolin Velsink auf eine siebenstündige Wanderung rund um Mettmann aufgemacht hatte, auf seinem Feld am Stadtrand die Zelte für die Nacht aufschlagen – samt Lagerfeuer und Fahrt im Treckeranhänger. „Hier konnten wir wertschätzen, wie wir Menschen im Gefüge mit der Natur stehen“, sagt Björn Hildebrandt.

Das Theaterstück „Abgesang der Demokratie“, entstand gemeinsame mit den Pädagogen Johanna Bildheim und Hans-Georg Schlegel. Am vergangenen Freitagnachmittag führten 24 Schülerinnen und Schüler ihr Werk auf und bewältigten damit eine Herausforderung. Durch die Gegenüberstellung von Zitaten aus Funk und Fernsehen zu demokratischen Grundverständnissen wollten die Nachwuchsschauspieler die „zerklüftete Gesellschaft“ skizzieren. „Diese erste Bühnenerfahrung mit der Darstellung von anderen Rollen führt zu einer Persönlichkeitsbildung und Horizonterweiterung“ beschreibt Deutschlehrer Hans-Georg Schlegel das spielerische Lernen in der ihm anvertrauten Theatergruppe.

Biologielehrer Thomas Meisel, der ehrenamtlich auch Rettungssanitäter war, hat die 20 neuen Schulsanitäter am KHG ausgebildet. Die neuen Sanitäter am KHG, die ein eigens eingerichtetes Zimmer für die Erste-Hilfe zur Verfügung gestellt bekommen haben, freuen sich darüber, dass sie nun auf entsprechende Situationen vorbereitet sind und „helfen können, wenn es darauf ankommt“, kommentieren die Schüler unisono. 

Mit reichlich Farbe malten die Gymnasiasten ihre Botschaften an die Wände. Foto: KHG
Mit reichlich Farbe malten die Gymnasiasten ihre Botschaften an die Wände. Foto: KHG

Ob Müllsammeln rund um die Schule, Upcycling oder nachhaltiges Einkaufen – jeder Schüler konnte mit eigenem Engagement einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und dabei  soziale Verantwortung übernehmen. Pfarrer Jürgen Artmann erinnerte in einem Gottesdienst daran, dass „jeder Einzelne dazu beitragen kann, die Welt zu bewahren“.

„Die Projekttage finden alle zwei Jahre am KHG statt und bereichern nicht nur das Schulprogramm, sondern unterstreichen auch treffend das Schulmotto „Respekt, Persönlichkeit, Erfolg – Lernen in sozialer Verantwortung, Lern- und Lebensort KHG“, resümiert Gitte Ebert, Mathematik- und Religionslehrerin sowie Gesamtkoordinatorin der Projektwoche. Sie findet es „unglaublich“, was die Schulgemeinschaft im Rahmen der Projekttage auf die Beine gestellt hat. „Ich bin wirklich begeistert“, sagt Ebert abschließend über das Engagement der Gymnasiasten.