Jedes Jahr am 20. Juni findet der Weltflüchtlingstag statt. Foto: Symbolbild (pixabay)
Jedes Jahr am 20. Juni findet der Weltflüchtlingstag statt. Foto: Symbolbild (pixabay)

Kreis Mettmann. Jedes Jahr am 20. Juni findet der Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen statt. Dazu hat sich die IHK Düsseldorf geäußert.

„Die deutsche Wirtschaft setzt sich aktiv für die Integration von geflüchteten Menschen ein. Aktuell beschäftigen die Unternehmen in Deutschland bereits mehr als 400.000 Geflüchtete“, erklärt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, das große Engagement deutscher Unternehmen anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstags.

Vor Ort hat die IHK Düsseldorf mit ihren Flüchtlingslotsen von September 2016 bis Mai 2019 518 Flüchtlinge beraten, 65 in Ausbildung, 26 in eine Einstiegsqualifizierung und elf in ein Arbeitsverhältnis vermittelt. „Neben der Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber mit Migrationshintergrund und der Rechtssicherheit ihres Status ist es entscheidend, dass sie eine(n) verlässliche(n) Ansprechpartner/-in im Unternehmen haben, der/die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht – und das möglichst auch außerhalb der Arbeitszeit. Größte Hürde für die Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit sind jedoch nach wie vor die unzureichenden Deutschkenntnisse.

Folglich müssten viel mehr Deutschkurse in kleinen Gruppen angeboten und frühzeitig mit den Praktika verzahnt werden, damit Flüchtlinge den beruflichen Einstieg leichter und schneller schaffen können“, so Berghausen. Denn die in einem Integrationskurs vermittelten Deutschkenntnisse reichten für den Betriebsalltag oft nicht aus. Sinnvoll wären hier zum Beispiel mehr Unterricht in Kleinstgruppen, geförderter Einzelunterricht – auch im Unternehmen – sowie Online-Angebote wie Seminare. Insgesamt komme es darauf an, die Sprachkurse räumlich und zeitlich flexibler sowie inhaltlich praxisnäher zu gestalten.

Dass Integration auch einen Mehrwert für deutsche Unternehmen darstellt, beschreibt Jeanne Witzmann, Rising Systems AG, Düsseldorf, mit folgenden Worten: „Wir haben sehr viele internationale Kunden und sind hauptsächlich in der Produktentwicklung tätig. Die Internationalität und Diversität ermöglicht uns, unseren Kunden Mehrwert zu bieten: Kulturelle, sprachliche und kreative Vielfalt. Etwas, was im internationalen Vergleich ein Standard und kein Vorteil ist.“

Gregor Berghausen weist in diesem Zusammenhang erneut darauf hin, dass seit 1. April 2012 jede(r), die/der einen Berufsabschluss aus dem Ausland mitbringe, einen Rechtsanspruch darauf habe, diesen auf Gleichwertigkeit mit deutschen Abschlüssen überprüfen zu lassen. Mit dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) wolle man dazu beitragen, dass Migranten auch in Deutschland in ihren erlernten Berufen arbeiten können.

„Seit Inkrafttreten des BQFG sind aus dem IHK-Bezirk Düsseldorf beim bundesweiten Kompetenzzentrum der deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK FOSA) zur Feststellung der Gleichwertigkeit ausländischer Berufsabschlüsse 313 Anträge eingegangen, davon wurden 285 anerkannt. Ich kann nur immer wieder alle ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger ermuntern, diesen Weg zu gehen, denn mit der Gleichwertigkeitsbescheinigung können Unternehmen das im Ausland erworbene Know-how von Bewerberinnen und Bewerbern leichter einordnen, deren Potenzial erkennen und diese betrieblich auch besser einsetzen“, so Berghausen abschließend.