In einem Waldstück im Langenhorst sind Bäume von der Rußrindenkrankheit befallen. Die betroffenen Bäume werden gefällt, das Waldstück ist komplett gesperrt. Foto: Mathias Kehren
In einem Waldstück im Langenhorst sind Bäume von der Rußrindenkrankheit befallen. Die betroffenen Bäume werden gefällt, das Waldstück ist komplett gesperrt. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) müssen von der Rußrindenkrankheit befallene Bäume in Langenhorst in Velbert fällen. Betroffen ist das Waldstück zwischen Höhen- und Waldweg, das während der Fällarbeiten nicht betreten werden darf. 

Vor wenigen Tagen wurde in dem kleinen Waldgebiet festgestellt, dass die Rußrindenkrankheit, die vor allem Bergahorn-Bäume befällt, nun erstmals auch in Velbert aufgetreten ist. Grund ist wohl die Extremwetterlage in 2018 mit der heißen und trockenen Wetterperiode, die mehrere Monate dauerte. Der Befall hat Folgen: Weil die befallenen Bäume nicht mehr standsicher sind, müssen sie unverzüglich gefällt und entsorgt werden.

Eine Fachfirma wird im maschinellen Verfahren die Fällungen nach den Empfehlungen des Waldschutzbeauftragten des Landesbetriebes Wald und Holz NRW durchführen. Hierzu weist Oberforstrat Peter Tunecke, darauf hin, dass während der Baumfällung aus Sicherheitsgründen der Wald und ebenso der angrenzende Bolzplatz nicht betreten werden dürfen und deshalb diese Flächen gesperrt sind. Ein Grund für die komplette Sperrung des Gebiets ist die Allergene Wirkung der Baumpilz-Sporen. Sie kann bei empfindlichen Menschen zu einer Entzündung der Lungenbläschen führen.

Peter Tunecke zeigt die Symptome der Baumkrankheit: Typisch sind der schwarze Ruß unter der Rinde und die dunkel gezackten Ringe im Stammholz, die Anzeichen für den fortschreitenden Verlauf der Fäulnis sind. Foto: Mathias Kehren
Peter Tunecke zeigt die Symptome der Baumkrankheit: Typisch sind der schwarze Ruß unter der Rinde und die dunkel gezackten Ringe im Stammholz, die Anzeichen für den fortschreitenden Verlauf der Fäulnis sind. Foto: Mathias Kehren

Die Rußrindenkrankheit befällt neben den Bergahornbäumen in seltenen Fällen auch Spitz-, Silber- und Feldahorne. Verantwortlich dafür ist ein Schlauchpilz mit Ursprung in Nordamerika. Die eingewanderte Pilzart Cryptostroma corticale, die in Deutschland das erste Mal im Jahr 2005 beschrieben wurde, verbreitet sich über Sporen.

Bei wenigen Menschen können bei intensivem Kontakt mit den Sporen – insbesondere gilt dies für die mit der Fällung beauftragten Forstwirte – allergisch bedingte Entzündungen der Lungenbläschen auftreten. Die Folgen können Atemnot, Fieber oder Schüttelfrost sein. Die Symptome klingen meist nach wenigen Stunden oder Tagen wieder restlos ab.

Fatale Folgen hat die Krankheit für die Bäume selbst: Zunächst treten Schleimflussflecken am Baumstamm auf, die Rinde und weitere Schichten reißen auf oder platzen ab. Im weiteren Verlauf wird dann schließlich auf dem Holz ein schwarzer, ascheartiger Belag sichtbar, auf dem sich die Sporen befinden. Im Baum setzt im Laufe der Erkrankung Weißfäule ein. Die Folge: Der Baum ist bereits nach sechs bis acht Wochen nicht mehr stabil und muss gefällt werden.