"Fridays for Future": Am Freitag gingen Jugendliche in Wülfrath auf die Straße, um für den Klimaschutz zu kämpfen. Foto: André Volkmann

Wülfrath. Am Freitag, 31. Mai, hat die Wülfrather Ortsgruppe der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ einen Protestzug durch die Innenstadt bis zum Rathaus organisiert. Weitere Demonstrationen sollen folgen.

Es war die schwedische Schülerin Greta Thunberg, die im August 2018 damit begann, vor dem Parlament ihres Heimatlandes gegen dessen Kurs in der Klimapolitik zu demonstrieren. Seitdem finden weltweit an jedem Freitag Schülerdemonstrationen statt – nun auch in Wülfrath.
Über 200 Demonstranten, darunter Schülerinnen und Schüler aus Wülfrath, Wuppertal und Velbert, aber auch Erwachsene, haben sich gegen 11 Uhr auf dem Platz vor der Kreissparkasse Düsseldorf zusammengefunden, um dem Klimawandel den Kampf anzusagen.

Angefangen hatte alles mit einer Bürgeranregung, die der Ortsgruppenleiter der Wülfrather Fridays-for-Future-Bewegung, Jan-Niklas Niebisch, am Jahresanfang im Rathaus eingereicht hat: es ging um die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels. Schnell haben sich weitere Jugendliche seiner Idee angeschlossen. „Die Politik soll endlich handeln“, fordert Niebisch.

Der Schüler Jan-Niklas Niebisch hat  die Ortsgruppe gegründet. Foto: André Volkmann
Der Schüler Jan-Niklas Niebisch hat die Ortsgruppe gegründet. Foto: André Volkmann

Einige Parteien hätten bereits Kontakt zu den Jugendlichen gesucht, erklärt Emily Birkner vom Organisationsteam der lokalen „FFF-Gruppe“. Unterstützung finden die Schülerinnen und Schüler auch bei Erwachsenen, die ihre Ansichten teilen – einige Lehrkräfte „blockieren“ die Freitagsproteste jedoch. Statt Beurlaubungen verteilen Lehrer dann schlechte Noten für Fehlstunden, sagt Jan-Niklas Niebisch, der dieses Risiko dennoch auf sich nimmt, um gegen den Klimawandel zu protestieren. „Was wir heute entscheiden, ist die Zukunft von morgen“, skandieren die Jugendlichen gemeinschaftlich.

Der Protestzug startete gegen 11.30 Uhr in Richtung Rathaus, vorher gab es auf dem Platz vor der Kreissparkasse ein „Warm-Up“ mit Protestreden und Musik. Währenddessen verteilen einige Jugendliche Klimaschutz-Flyer an Autofahrer: ihre Botschaft ist unmissverständlich. Obligatorisch für eine Demo sind bunte Protestschilder – so auch in der Kalkstadt: „Wann geht die nächste Arche Noah?“ oder „Warning, warming!“ ist darauf zu lesen.

Die Jugendlichen wollen nicht nur „laut sein“, sondern einen generationenübergreifenden Austausch anregen. Das ist ihnen zumindest vor dem Rathaus gelungen. Dort endete der Protestzug mit einer Diskussion, der sich neben Bürgermeisterin Dr. Claudia Panke auch Fraktionsvertreter der Wülfrather Parteien stellten. Die Bürgermeisterin berichtete von einem dreistufigen Plan, Klimaschutzmaßnahmen – auch unter Verweis auf die Einstellung einer städtischen Klimaschutzmanagerin – im Stadtgebiet umzusetzen. Neben einer Beleuchtungssanierung, sollen ein Wärmekonzept und der Aufbau eines Energiemanagements für Einsparungen auf der energetischen Ebene sorgen. „Vielen geht es nicht schnell genug“, weiß Panke. Sie könne die Ungeduld verstehen. 

Am Dienstag, 4. Juni, tagt ab 17 Uhr der Ausschuss für Umwelt und Ordnung im großen Sitzungssaal des Rathauses. 

Die Freitagsproteste für den Klimaschutz sollen weitergehen, erklärt Jan-Niklas Niebisch abschließend. Wöchentlich wolle man in den umliegenden Städten des Kreises Mettmann und einmal im Monat auch in der Kalkstadt demonstrieren – das zumindest ist der Plan der Wülrather Fridays-for-Future-Ortsgruppe.