Beschäftigte haben am Donnerstag bei Knorr Bremse in Wülfrath demonstriert. Archivfoto: Hans-Joachim Kling
Beschäftigte haben bei Knorr Bremse in Wülfrath demonstriert. Archivfoto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. Der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer hat auf die Ankündigung der Schließung des Standorts Wülfrath der Knorr-Bremse reagiert:

„Das ist ein Tiefschlag für alle Beschäftigten und deren Familien, aber auch die Stadt Wülfrath. „Tiefschlag“ meine ich durchaus im Sinne des Boxsports: also unerlaubt und unfair. Und es ist ein „Knockout“ – in nur wenigen Monaten soll ein Betrieb schließen, der über Jahrzehnte eine feste Größe in der Stadt war und Tausenden den Lebensunterhalt gesichert hat.

Enttäuschend ist nach dem Stand meiner Gespräche vor allem das Verfahren und der Umgang der Unternehmensführung mit den Beschäftigten und dem Betriebsrat. Wie lange hat die Geschäftsführung Belegschaft, Betriebsrat und Stadt hingehalten mit vagen Informationen und – wie sich jetzt herausstellt – offensichtlich falschen Vertröstungen auf zukünftige Investitionen in den Standort Wülfrath? Dieser Umgang miteinander entspricht nicht meinem Verständnis einer auf gegenseitigem Respekt, Transparenz und Vertrauen aufbauenden Tarifpartnerschaft.

Noch schlimmer sind aber die Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Menschen vor Ort. Es geht eben nicht nur um die Existenz eines Unternehmens, sondern vor allem auch um die berufliche Existenz von Menschen, die für dieses Unternehmen gearbeitet haben und für ihre Familien Sorge tragen. Das ist bitter und ich habe volles Verständnis dafür, dass die Beschäftigten mit der heutigen Demonstration ihrem Ärger Luft machen und vielleicht auch Hoffnungen verbinden, dass es doch noch eine Zukunft am Standort Wülfrath gibt. Es wäre allen Beteiligten sehr zu wünschen. Leider kann ich an der heutigen Demonstration nicht teilnehmen, da ich im Landtag gebunden bin. In Gedanken werde ich aber auch bei den Beschäftigten sein.“

Am Donnerstag, 24. Mai, hatten Beschäftigte des Wülfrather Unternehmens Knorr-Bremse, früher Ford, für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert (wir berichteten). Zugleich hat die Geschäftsführung die Schließung des Standorts im Jahr 2020 bekanntgegeben.