Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums durften an die Urnen treten. Foto: HHG
Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums durften an die Urnen treten. Foto: HHG

Mettmann. Im Rahmen eines Förderprojekts simulieren Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums die Europawahl.

Am Heinrich-Heine-Gymnasium in Metzkausen versammelten sich rund 200 zukünftige Erstwähler der Jahrgangsstufen 9  bis Q1, um nach Abgabe der Wahlbenachrichtigung und der Vorlage eines gültigen Ausweisdokumentes den Wahlzettel ausgehändigt zu bekommen. Im Rahmen des Förderprojekts „Juniorwahl 2019“ durften die Schülerinnen und Schüler dann den „Ernstfall“ proben und sich für eine von 40 wählbaren Parteien (so die für die Juniorwahl festgelegte Anzahl) entscheiden.

In aufgebauten Wahlkabinen sollten die Jugendlichen – wie bei einer echten Wahl – in geheim abstimmen und in den Wahlzettel in die bereitgestellte Urne werfen. Der gesamte Vorgang wurde traditionell von der Jahrgangsstufe EF durchgeführt und begleitet.

Doch nicht nur die Wahlhelfer nahmen ihre Aufgabe ernst, sondern auch die Schüler. Die am Heinrich-Heine-Gymnasium durchgeführte Juniorwahl ermittelt realitätsnahe politische Stimmungsbilder der Jugendlichen, die sich unter anderem mit Ergebnissen aus der Shell-Jugendstudie decken würden, so die Projektverantwortlichen vom Heinrich-Heine-Gymnasium.

Bei der Juniorwahl soll es um das Üben und Erleben von Demokratie gehen. Die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die Wählerverzeichnisse angelegt haben und später die Stimmen auszählen, übernehmen aktiv Verantwortung und sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Wahl. Die Erstwähler lernen in einer realistischen Handlungssimulation einen wichtigen Grundbaustein der Demokratie kennen – den zweiten Absatz des 20. Artikels des Grundgesetzes: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus (…)“.

Die Projektleiter erklären den Sinn der Wahlsimulation so: In der simulierten Abstimmung können die Jugendlichen ihre Befürchtungen ablegen, beim Wahlgang selbst versagen zu können. Dies sei einer der Gründe, warum junge Erstwähler nicht zu Wahlurne schreiten: Sie wollen sich in der Öffentlichkeit vor anderen Menschen nicht blamieren, da sie nicht wissen, wie man wählt.

Um dem entgegenzuwirken und das politische Geschehen zeitgemäß und aktiv in den sozialwissenschaftlichen Unterricht einzubinden, nimmt das Heinrich-Heine-Gymnasium zum wiederholten Mal an dem Projekt „Juniorwahl“ teil. Dazu gehört auch eine Auswertung und Einordnung der schulinternen Ergebnisse mit den Ergebnissen aller anderen Schulen und mit der realen Europawahl.

Das Gesamtergebnis der Juniorwahl wird am Wahlsonntag, 26. Mai, um 18 Uhr auf www.juniorwahl.de veröffentlicht.

Bundesweit sind über 2.700 Schulen mit über 650.000 Schülerinnen und Schüler am Projekt beteiligt. Die Juniorwahl zur Europawahl 2019 wird bundesweit gefördert durch das Europäische Parlament, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Bundeszentrale für politische Bildung. Seit 1999 wird die Juniorwahl als „best-practice-Projekt“ zur politischen Bildung bundesweit zu Landtagswahlen, Bundestagswahlen und Europawahlen durchgeführt. Seither haben sich schon mehr als drei Millionen Jugendliche beteiligt, wodurch die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland zählt.