Dr. med. Gabriele Kischel-Augart, Chefärztin der Klinik für Gefäßchirurgie, mit Frank Schade und Katrin Hähner, Oberärztin der Klinik für Gefäßchirurgie, freuen sich über den Erfolg der OP. Foto: Helios
Dr. med. Gabriele Kischel-Augart, Chefärztin der Klinik für Gefäßchirurgie, mit Frank Schade und Katrin Hähner, Oberärztin der Klinik für Gefäßchirurgie, freuen sich über den Erfolg der OP. Foto: Helios

Velbert. Frank Schade (59) aus Velbert ist ein typisches Beispiel für einen Gefäßpatienten: Er leidet unter hohem Blutdruck, er braucht Tabletten für seinen Cholesterinspiegel, und er hat geraucht. Das haben seine Herzkranzgefäße nicht unbeschadet überstanden, sodass er im Dezember 2018 einen Herzinfarkt erlitt.

Während des stationären Aufenthaltes im Helios-Klinikum Niederberg fanden sich dann weitere Gefäßprobleme. Die Bauchschlagader war auf fast 6 Zentimeter aufgeweitet, ein sogenanntes Bauchaortenaneurysma. Außerdem war die rechte Beckenschlagader komplett verstopft.

„Ein Bauchaortenaneurysma ist wie eine Zeitbombe im Bauch, weil die aufgeweitete Bauchschlagader jederzeit platzen kann“, sagt Dr. Gabriele Kischel-Augart, Chefärztin der Klinik für Gefäßchirurgie.

Die schonendste Behandlung eines Bauchaortenaneurysmas ist die Abdichtung von innen durch eine sogenannte „Endovaskuläre Stentprothese“. Das funktioniert minimal invasiv mit Kathetern durch die beiden Leisten- und Beckenschlagadern. Bei Herrn Schade war allerdings der Weg über die rechte Beckenschlagader verstopft, sodass diese Möglichkeit für ihn nicht infrage kam. Die Alternative wäre der Ersatz der Bauchschlagader durch eine künstliche Gefäßprothese gewesen, die über einen Bauchschnitt eingesetzt wird. Eine so große Bauch-OP hätte allerdings, nach dem kürzlich erlittenen Herzinfarkt, ein recht hohes Risiko bedeutet.

Das Team der Gefäßspezialisten um Dr. Gabriele Kischel-Augart fand eine andere Lösung für den Patienten Schade: Im ersten Schritt wurde mit Hilfe eines Drahtes und eines Katheters die rechte Beckenschlagader wieder so weit geöffnet, dass die endovaskuläre Stentprothese durchpasste. Dadurch konnte dann im zweiten Schritt das Bauchaortenaneurysma erfolgreich beseitigt werden. Zu guter Letzt bekam die rechte Beckenarterie auch noch einen Stent, um sie auch dauerhaft offenzuhalten.

Bereits nach fünf Tagen konnte Frank Schade das Klinikum wieder verlassen. „Meine ‚Zeitbombe im Bauch‘ ist nun entschärft, und die Beschwerden beim Treppensteigen, die von der verschlossenen Schlagader herrührten, sind endlich auch verschwunden,“ ist Frank Schade froh über den Erfolg des Eingriffs.