Alltag ganz konkret umsetzen möchten. Foto: Verbraucherzentrale NRW
Die Verbraucherzentrale im Kreis Mettmann wendet sich mit verschiedenen Aktionen und Beratungen -auch zuhause- an Endverbraucher, die Klimaschutz im Alltag ganz konkret umsetzen möchten. Foto: Verbraucherzentrale NRW

Kreis Mettmann. Die Verbraucherzentrale im Kreis Mettmann wendet sich mit verschiedenen Aktionen und Beratungen -auch zuhause- an Endverbraucher, die Klimaschutz im Alltag konkret umsetzen möchten.

Diese Ansichten sind verbreitet: Benziner sind schlecht für die Luft und das Klima, Diesel sind auch keine echte Alternative – das E-Auto dagegen gilt als Weg zur sauberen Mobilität. Aber solange noch teilweise Kohlestrom in den Motor fließt, kann das doch eigentlich keinen Unterschied machen?

„Ein Elektroauto verbraucht weniger Energie als vergleichbare Wagen mit Verbrennungsmotor. Schon deshalb verursacht es weniger CO2-Ausstoß. Lädt man das E-Auto dann noch mit der Kraft der Sonne, wird dieser Vorteil fürs Klima natürlich noch viel größer.“ Das erklärt Energieberaterin Susanne Berger von der Verbraucherzentrale NRW.

„Viele Dächer von Velberter Eigenheimen könnten zu Solartankstellen werden – das lohnt sich auch finanziell“, sagte Andreas Adelberger, Beratungsstellenleiter der Verbraucherzentrale NRW in Velbert am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Aktion „Sonne im Tank“, die Bestandteil des Projekts „Energie2020“ der Verbraucherzentrale NRW ist, das mit Mitteln des Landes und der EU gefördert wird.

„Strom vom Dach kostet nicht einmal halb so viel wie Strom aus dem Netz. Eine große Photovoltaikanlage kann übers ganze Jahr gerechnet einem tagsüber ladenden E-Auto durchaus die Hälfte der benötigten Energie liefern. Weiterer Solarstrom fließt in den Haushalt für Kühlschrank und Co., der Rest gegen Vergütung ins Netz. Richtwerte kann ein Solarrechner unter www.verbraucherzentrale.nrw/sonne-im-tank liefern“, erläuterte Berger. „Mit einem Batteriespeicher fließt dann noch mehr sauberer Strom in den eigenen Haushalt und ein Elektroauto, die Wirtschaftlichkeit der Anlage sinkt dann allerdings“. Hier seien die eigenen Prioritäten entscheidend.

Auch die Stadt Velbert ist in Sachen Elektromobilität auf einem guten Weg erklärt Marian Osterhoff, Klimamanager der Stadt Velbert: „Einerseits wurden Ende des letzten Jahres in Kooperation mit den Stadtwerken die ersten öffentlichen Ladestationen für Elektroautos im Stadtgebiet in Betrieb genommen, weitere E-Ladesäulen werden noch dieses Jahr folgen. Andererseits stellt die Stadtverwaltung ihren Fuhrpark die nächsten Jahre sukzessive auf E-Autos, schafft die entsprechende Ladeinfrastruktur und prüft bei Sanierungsarbeiten an eigenen Liegenschaften die Eignung der Dächer zur Photovoltaik- und Solarthermie-Nutzung.

Die Förderung der Elektromobilität und die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien bilden wesentliche Bestandteile der Energiewende und des Klimaschutzes. Ich erachte es dabei als selbstverständlich, dass wir als Stadtverwaltung in Velbert mit einem guten Beispiel vorangehen und als Vorbild agieren“. Wie gut sich ein Dach, mit oder ohne E-Auto, für Photovoltaik eignet, können Velberter im Solarkataster des Kreises Mettmann unter www.solare-stadt.de/kreis-mettmann feststellen.

Wer bei der Planung der eigenen Photovoltaik Anlage Unterstützung und konkrete Tipps zur Vorgehensweise haben möchte, kann eine Beratung zu Solarstrom als Vor-Ort-Termin bei der Energieberatung der Verbraucher-zentrale unter 02102/1017890 buchen. Im Rahmen der diesjährigen Aktion bietet die Verbraucherzentrale den Solarstrom-Check bis zum 31. Juli 2019 mit 30 statt 60 Euro Eigenanteil an.

Die zweite Aktion im Kreis dient der Effizienzsteigerung von solarthermischen Anlagen, die Wärme aus Sonnenlicht gewinnen – ohne Brennstoff und Emissionen. Die Aussicht auf niedrige Heizkosten macht die Technik auch für Privathaushalte interessant. „Leider geht die Rechnung in der Praxis nicht immer auf. Im Echtzeitbetrieb sparen die Anlagen manchmal weniger als erhofft.“ berichtet Berger. Anlagen, die nicht die angenommenen Erträge bringen, untersucht die Verbraucherzentrale in der Zeit vom 1.Mai bis zum 30. September hinsichtlich ihres Ertrages.

Eine unabhängige Energieberaterin oder ein Energieberater überprüft bei einem Vor-Ort Termin die Komponenten der Anlage und schließt Messgeräte für die Aufzeichnung wichtiger Systemtemperaturen an. Diese Messdaten werden bei einem zweiten Termin nach einigen Tagen – davon mindestens einem Sonnentag – ausgelesen. Die Daten werden zusammengeführt und es wird analysiert, wie die Effizienz der Anlage verbessert werden kann.

„Wir freuen uns über das Engagement des Kreises Mettmann, die Aktion der Verbraucherzentrale in jeder Stadt des Kreises mit 5 kostenlosen Beratungen im Rahmen der Initiative „ALTBAUNEU“ (www.alt-bau-neu.de/kreis-mettmann) zu unterstützen“, ergänzt Marian Osterhoff, Klimamanager der Stadt Velbert. „Gerade im Bereich des Wärmesektors müssen wir noch eine Menge Energie einsparen um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, wie uns auch das Klimaschutzkonzept in Velbert gezeigt hat.“

Weitere Beratungen kosten dank Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für den Verbraucher 30 Euro.

Auch hier können Termine im Kreis Mettmann-Nord ab sofort bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale gebucht werden unter 0 21 02 / 101 78 90.
Informationen zum Energieberatungsangebot der Verbraucherzentrale gibt es auch online unter www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung.