"Es gibt auch künftig stationär noch Geld zu verdienen": Ute Marks bei ihrem Vortrag bei "Wülfrath pro". Foto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. Die Interessengemeinschaft „Wülfrath pro“ plant neben der Beteiligung an der Autoschau und dem Kartoffelfest eine neue Veranstaltung. „Summer Fashion“ soll sie heißen: Modenschau und karibisches Flair in der Innenstadt.

Auf der Jahreshauptversammlung am Mittwoch im Rathaus hat der Vorstand die Idee vorgestellt. Es soll sich um einen langen Samstag handeln, womöglich den 6. Juli, mit Programm von 10 bis 22 Uhr. Die Geschäfte sollten dabei bis 18 Uhr geöffnet haben.

Vor der Gruppe der Schafe in der Fußgängerzone könnte eine kleine Bühne aufgebaut werden, auf der die Modenschau stattfindet. Die Modells für diese Schau möchte „Wülfrath pro“ in einem Wettbewerb finden. Der Vorstand möchte herausfinden, ob es für diese Idee Zustimmung in den Geschäften und in der Mitgliederschaft gibt und wer mitmachen will.

Bei der Werbung für die Autoschau, die am 26. Mai stattfindet, soll der geplante verkaufsoffene Sonntag stärker herausgestrichen werden. Diesen erneuten Wunsch aus der Mitgliederschaft soll der Vorstand mit dem Veranstalter Motorsportclub besprechen.

Ob der offene Sonntag denn auch stattfindet, konnten auch die Vertreter aus dem Rathaus nicht sagen. Er ist zwar vom Rat der Stadt beschlossen, unsicher sei aber weiterhin, ob die Gewerkschaft Verdi vorhabe, dagegen vorzugehen.

Das Kartoffelfest findet am 28. und 29. September statt. Hierfür werden Helfer – für Bierwagen und Kartoffelfest-Komitee – und Sponsoren gesucht.

Zu Beginn der Hauptversammlung berichtete Ute Marks von der Agentur „Stadt + Handel“ Dortmund, die auch „Citymanagement“ in Wülfrath betreibt, über eine Umfrage zum Thema „Wülfrath pro“. Die Fragebögen sind an alle Geschäfte verteilt worden und konnten über das Internet ausgefüllt werden.

Eingegangen sind allerdings ganze zehn ausgefüllte Fragebögen. Der Vorstand möchte die Befragung noch einmal durchführen und dabei an alle 50 Mitlieder der Interessengemeinschaft verschicken.

Ein Ergebnis der Umfrage ist bisher jedenfalls: Die Teilnehmer wünschen sich eine Stärkung des „Wir-Gefühls“ in der Stadt.

Ute Marks von „Stadt + Handel“ rief die Wülfrather auf, sich für die Innenstadt einzusetzen. „Die Stadt hat ja was, die bauliche Struktur ist top“, sagte sie und zuvor in ihrem Vortrag über die zukünftige Entwicklung des Handels: „Es gibt auch noch stationär Geld zu verdienen.“ Der größte Teil der Einnahmen werde trotz eines wachsenen Online-Handels künftig immer noch in den Städten erzielt.

Da hätten die Werbegemeinschaften und Kommunen gemeinsam die Aufgabe, für Sauberkeit, Sicherheit und attraktive Angebote zu sorgen, dafür, dass Einkaufen ein Erlebnis wird. „Alleine kann das keiner mehr schaffen.“

Marks regte an, eine Halbtagskraft könne schon dazu beitragen, dass ehrenamtliche Vorstände von der täglichen Arbeit entlastet würden.

Und sie riet der Versammlung: „Pflegen Sie Ihren Vorstand! Der ist jetzt da.“ In anderen Städten gebe es schon gar keinen mehr.

Voraussetzung für eine Entwicklung zu einem attraktiveren Einkaufen in einer Stadt ist auch Sicht der Expertin aber vor allem die Beteiligung des Handels. „Wo ist der Handel?“, fragte sie, denn für den würden Ereignisse zu offenen Sonntagen schließlich gemacht.

Die Frage stand zugleich symbolisch für die Hauptversammlung: Händler waren vielleicht zwei oder drei unter dem knappen Dutzend Mitgliedern, die den Weg ins Rathaus gefunden hatten.