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Mettmann. Vorstandssprecher Andreas Konrad hat im Namen der Werbegemeinschaft Mettmann-Impulse Stellung zu der Demonstration der rechtsextremistischen Kleinpartei „Der dritte Weg“ genommen: Diese hatte für Samstag, 16. März, eine Demonstration durch die Innenstadt angemeldet. Informationen darüber hat die Stadtspitze jedoch nicht veröffentlicht.

Dadurch sei den Mettmanner Bürgerinnen und Bürgern die Chance verwehrt worden, Haltung gegenüber den Ansichten der rechtsextremistisch ausgerichteten Partei zu beweisen, beschreibt Andreas Konrad.

„Bei mir haben sich die Bilder eingebrannt“, beschreibt Konrad die Szenerie. Und weiter: „Menschen mit ‚brauner‘ Gesinnung, März 2019 in dunkelgrün, uniformiert, mit der III im Emblem, mit Flaggen und Trommeln ‚bewaffnet‘ marschieren durch die Mettmanner Straßen. Ein Rednerpult wird aufgebaut, ein Mensch, den sie ‚Gebietsleiter“‘ nennen, steht dahinter und spricht. All das geschützt von der Polizei und ohne nennenswerte politische Gegenwehr. Bilder, die in unseren digitalen Zeiten für immer und ewig mit Mettmann verbunden bleiben. Politische, demokratische Gegenwehr konnte sich nicht formieren, denn die Öffentlichkeit war vom Aufmarsch nicht informiert worden.“

Er fragt: „Welches Bild ist von unserer Stadt entstanden? Welche Bilder wurden den Rechten ermöglicht? Welche Bilder werden in einschlägigen Foren künftig von Mettmann zu sehen sein? Welche Bilder haben unsere Verantwortlichen zugelassen?“ Dann fügt Konrad an: „Mettmann als Kulisse für Neonazis. Das ist nicht hinzunehmen.“

Andreas Konrad äußert sich zu dem für viele überraschenden Aufmarsch wie folgt: „Die Polizei und damit auch die Verwaltungsspitze müssen von dem geplanten Auftritt der rechtextremen Gruppe gewusst haben. Anders ist der massive Polizeieinsatz nicht zu erklären. Hier galt es, Verantwortung zu übernehmen und Haltung zu zeigen. Am Internationalen Aktionstag gegen Rassismus, einen Tag nach dem Massaker in Neuseeland, das nachweislich rechtsextremen Hintergrund hatte, darf der Aufmarsch rechtsextremer Kräfte doch nicht verschwiegen werden.“

Die Kleinpartei „Der dritte Weg“ hat die Demonstration am Donnerstag, 14. März, angemeldet. Daraufhin hat die Polizei zur Unterstützung Einsatzkräfte aus Düsseldorf und Wuppertal angefordert (wir berichteten). Öffentliche Informationen gab es darüber nicht.

„Es steht zu vermuten, die Verantwortlichen wollten Ausschreitungen und/oder das Aufeinandertreffen verschiedener Gruppierungen vermeiden“, so Andreas Konrad. Und meint: „Nur beim ersten Hinsehen ein nachvollziehbarer Gedanke. Schon der zweite Blick verrät: Angst kann und darf nicht unser Wegweiser sein. Die Wirkung ist in dieser Zeit nicht nur unerträglich, sondern fatal. Haltung muss an die Stelle der Angst treten. Und die Überzeugung, bessere Argumente zu haben, bessere Lösungen und Perspektiven anbieten zu können.“

Nach seiner Auffassung habe „die Mettmanner Verwaltungsspitze eine Verpflichtung gehabt, die Bürger ihrer Stadt zu informieren.“ Konrad weiter: „Um damit ihnen, ihrer Stadt und sich selbst die Chance zu geben, Haltung zu zeigen. Einzustehen für Offenheit, Toleranz, Vielfalt und Veränderung und all´ die Werte, die uns freiheitlich denkenden Demokraten wichtig sind. Buntes Miteinander statt dunkelgrüne (braune) Ausgrenzung.In diesem Zusammenhang wundert es auch, dass ein Fraktionsvorsitzender meint, es wäre zumindest wichtig gewesen, den Rat zu informieren. Nein. Mir fällt kein anderes Thema ein, bei dem nicht wirklich allen Bürgern dieses Landes und damit unserer Stadt die Gelegenheit gegeben werden muss, ihre Verantwortung wahrzunehmen.“

Der Vorstandssprecher der Werbegemeinschaft Mettmann-Impulse ruft die Mettmanner Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Haltung zu zeigen – gemeinsam: „Ja, es gibt gesamtgesellschaftliche Gründe für diese Entwicklung. Aber wir können die Herausforderungen nur Schritt für Schritt bewältigen. Dabei müssen wir uns unseren Werten bewusst sein und Haltung zeigen. Sonst werden wir gar nicht mehr in die Situation kommen, an unserer Entwicklung in Mettmann und in dieser Gesellschaft ernsthaft arbeiten zu können.
Ich will die braunen Bilder vom Samstag durch bunte Bilder ersetzen. Wir, der Vorstand von Mettmann-Impulse, wollen das gemeinsam tun, gemeinsam mit allen Mettmannerinnen und Mettmannern. Im Laufe der kommenden Woche werden wir dazu mehr veröffentlichen.“

Mettmann sei weder braun noch dunkelgrün, sondern bunt, so Andreas Konrad abschließend.