Annette Hager (Moderation), Martin Sahler (Caritasverband), Wolfgang Kulas (Schiffsarzt), Peter Jansen (Kolping-Landespräses NRW), Serge Palasie (Eine Welt Netz NRW). Foto: Caritas
Annette Hager (Moderation), Martin Sahler (Caritasverband), Wolfgang Kulas (Schiffsarzt), Peter Jansen (Kolping-Landespräses NRW), Serge Palasie (Eine Welt Netz NRW). Foto: Caritas

Mettmann. Rund 40 Gäste sind angereist, um die Eröffnungsveranstaltung Aktion „Schwarz ist der Ozean – Seenotrettung als humanitäre Pflicht“ des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann und des katholischen Bildungswerks am Montag, 11. März, in der Stadtbücherei zu besuchen.

Nach Grußworten von Bürgermeister Thomas Dinkelmann und Thomas Rasch, Bereichsleiter Integration und Migration beim Caritasverband für den Kreis Mettmann, gab der Eine-Welt-Promoter Serge Palasie eine Einführung in die von ihm konzipierte Ausstellung „Schwarz ist der Ozean – Was haben volle Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte von Sklavenhandel und Kolonialismus zu tun?“. Die historische Einordnung der kontinentalen Beziehungen zwischen Afrika und Europa, die bis zu einem halben Jahrtausend in die Vergangenheit zurück und bis in die heutige Zeit führten, vermittelten viel untergegangenes Wissen und neue historische Erkenntnisse. Auch heute noch ist der afrikanische Kontinent eine Quelle für die Rohstoffe, welche europäische Länder billig importieren, während sie die daraus produzierten Waren teuer wieder zurück exportieren.

Anschließend gab das Expertengespräch auf dem Podium, moderiert von Annette Hager, Einblicke in verschiedene Sichtweisen auf die Thematik Seenotrettung, Flucht, Fluchtursachen und das Leben Geflüchteter in Deutschland. Hier äußerten sich der Arzt im Ruhestand Dr. Wolfgang Kulas, der 2016 zum Team des Rettungsschiffes „Iuventa“ gehörte, Serge Palasie, Martin Sahler, Leiter des Caritas-Fachdienstes für Integration und Migration, und der NRW-Landespräses der Kolpingfamilien, Peter Jansen.

Abschließend kamen die Podiumsteilnehmer zu dem Ergebnis, dass eine deutliche Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen auf dem afrikanischen Kontinent, etwa eine gesicherte Grundversorgung mit Wasser und Medikamenten, aber auch Wirtschaftsbeziehungen auf Augenhöhe und eine gegenseitige Wahrnehmung, die Situation so verbessen könnte, dass Fluchtursachen abnehmen.

Die Ausstellung „Schwarz ist der Ozean“, die der Caritasverband für den Kreis Mettmann im Rahmen seiner Kampagne „vielfalt. viel wert.“ und anlässlich der internationalen Wochen gegen den Rassismus zeigt, ist noch bis einschließlich 23. März zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu sehen.

Am kommenden Montag, 18. März, ab 19 Uhr, ist eine weitere Expertenrunde vorgesehen: Unter der Moderation von Tom Hegermann geht es dann um den Umgang der europäischen Staaten mit den Menschenrechten. Auf dem Podium diskutieren der Afrika-Experte Serge Palasie, Ingeborg Heck Böckler, Vorstandsbeauftragte für Flüchtlingsschutz in NRW von Amnesty International, und Prof. Dr. Alexander Lohner, Grundsatzreferent bei Misereor und Professor für angewandte Ethik an der Universität Kassel. Der Eintritt ist frei.