Für ihn ein Traumberuf: Azubi Tobias Glandien freut sich darauf, die umweltfreundlichen Gelenkbusse durch die Städte zu fahren. Foto: André Volkmann
Für ihn ein Traumberuf: Azubi Tobias Glandien freut sich darauf, die umweltfreundlichen Gelenkbusse durch die Städte zu fahren. Foto: André Volkmann

Mettmann. Ab sofort fahren zwölf neue, vor allem aber umweltfreundliche Solaris-Gelenkbusse der Rheinbahn durch das Kreisgebiet.

Auf die Ankündigung aus dem letzten Jahr, man wolle im Kreisgebiet Stickoxide einsparen, hat die Rheinbahn nun Taten folgen lassen. Insgesamt zwölf neue Gelenkbusse ergänzen nun den aus insgesamt 90 Fahrzeugen bestehenden Fuhrpark am Mettmanner Betriebshof. Auffällig ist insbesondere das moderne Innendesign. Mit Leder bezogene Sitze, ein vergrößertes Platzangebot bei den Mehrzweckflächen, USB-Anschlüsse und eine vierte Tür: die neuen Solaris-Busse machen schon auf den ersten Blick einen komfortablen Eindruck.

Viel wichtiger jedoch ist die Tatsache, dass die Gelenkbusse auch abgastechnisch auf dem neuesten Stand sind. Die Rheinbahn zeigt, dass Dieselfahrzeuge noch lange nicht zum alten Eisen gehören müssen. „Der Diesel geht sauber“, sagt Georg Schumacher, Leiter der Unternehmenskommunikation der Rheinbahn. Nötig sei allerdings ein Mehraufwand, den viele Fahrzeughersteller vermeiden. Rund 300.000 Euro hat einer der neuen Busse gekostet, bei zwölf Bussen macht das 3,6 Millionen Euro. Eine Investition, die sich lohnt – vor allem im Sinne der Umwelt. Das hat auch der TÜV Rheinland durch Messungen der Abgasemissionen bestätigt. Die nagelneuen Solaris-Modelle, die ab sofort in Mettmann und den umliegenden Städten unterwegs sind, unterschreiten den Euro-6-Grenzwert signifikant.
Auch Subunternehmer werden fristgerecht dazu angehalten, Abgasemissionen durch Nach- oder Umrüstungen zu senken, erläutert Georg Schumacher.

Die Innenraumgestaltung der Solaris-Gelenkbusse: Schlicht, aber elegant. Foto: André Volkmann
Die Innenraumgestaltung der Solaris-Gelenkbusse: Schlicht, aber elegant. Foto: André Volkmann

Verantwortlich für den geringen Ausstoß sei eine besondere „Waschstraße“, die mithilfe einer Harnstoffeinspritzung chemische Prozesse in Gang setzt, um die Abgaswerte zu verringern – weit unter das von der Euro-6-Norm geforderte Niveau. Die neuen „super sauberen Busse“, seien eine weitere Verbesserung zu den ohnehin schon sauberen Fahrzeugen, erklärt Schumacher. Lediglich drei Busse mit „gelber Plakette“ befänden sich noch im Bestand, werden allerdings ausschließlich für Dienstfahrten und nicht für den Linienverkehr eingesetzt.

Auch Tobias Glandien freut sich darauf, die Solaris-Gelenkbusse über die Straßen zu steuern. Glandien wird bei der Rheinbahn zur Fachkraft im Fahrbetrieb ausgebildet, seit September ist er dabei. „Es ist mein absoluter Traumberuf“, sagt er stolz. Profitieren wird nicht nur die Umwelt, sondern auch die Fahrgäste. Der geräumige Innenraum ist schlicht, aber elegant; zusätzliche Gepäckablagen können das Gedränge in gefüllten Bussen entzerren.

Der nächste Schritt wäre dann ein Umstieg auf E-Busse, doch dieses Ziel ist noch weit entfernt: „Weite und vor allem bergige Strecken zu befahren benötigt viel Energie“, erläutert Georg Schumacher. Soweit seien die technischen Entwicklungen noch nicht. Die Rheinbahn steckt sich vorerst realistischere Ziele: Bis zum Jahr 2020 sollen sich nur noch Busse mit der Emissionsklasse Euro-6 im Bestand befinden.