Bürgermeister Klaus Pesch (rechts) und Kulturdezernent Harald Filip (links) begrüßten bei der Eröffnung der „Bauhaus“-Ausstellung auch den früheren Stadtdirektor Dr. Alfred Dahlmann und seine Gattin. Foto: Stadt Ratingen
Bürgermeister Klaus Pesch (rechts) und Kulturdezernent Harald Filip (links) begrüßten bei der Eröffnung der „Bauhaus“-Ausstellung auch den früheren Stadtdirektor Dr. Alfred Dahlmann und seine Gattin. Foto: Stadt Ratingen

Ratingen. Das Museum Ratingen, Grabenstraße 21, hat am Freitag, 15. Februar, unter großem Besucherandrang die neue Ausstellung „Who’s afraid of Bauhaus? Kritische Reflexionen zum 100.“ eröffnet.

Gezeigt werden Arbeiten der Künstler Joseph Beuys, Louisa Clement, Günther Förg, Mary Heilmann, Young-Jae Lee, Anne Pöhlmann, Fari Shams, Heidi Specker und Matthias Wollgast.

In der aktuellen Ausstellung geht es darum, wie sich unterschiedliche Künstlergenerationen mit dem Bauhaus auseinandersetzen. Welche Brüche und Kontinuitäten gibt es jenseits des Mythos? Welche Spannungen zwischen damaligem Denken, heutigen Problemstellungen und künstlerischen Ausdrucksweisen bestehen zwischen 1919 und 2019? Abseits des Jubiläumshypes und der Marke „Bauhaus“: Worin mag sich die Gegenwart erkennen? Schlaglichtartig beleuchtet die Gruppenausstellung das „Bauhaus einst und heute“ und stellt Vergleichbarkeiten und Differenzen vor. Statt der Fokussierung einer künstlerischen Ausdrucksweise wird der Dialog der Zeiten, Medien und Gattungen angestrebt, eine mediale Vielfalt, welche die Bauhaus-Lehre spiegelt.

In den dicht gefüllten Ausstellungsräumen des Museums eröffnete Bürgermeister Klaus Pesch feierlich die Sonderausstellung und begrüßte sowohl die zahlreichen Gäste als auch die weiteren Redner. Anschließend sprach Dr. Alexandra König, die Leiterin des Museums, einführende Worte und stellte die Partner des Kooperationsprojekts vor: „100 Jahre Bauhaus im Westen“ – unter diesem Motto laden das Land Nordrhein-Westfalen mit seinem Ministerium für Kultur und Wissenschaft und die für die Landschaftliche Kulturpflege zuständigen Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) zu einer landesweiten Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe ein. Mit dabei sind über 40 weitere lokale und regionale Partner wie Museen im Rheinland und in Westfalen, die sich den Reformideen und Wirkungen des Bauhauses widmen. Einer davon ist das Museum Ratingen.

Es geht um die Frage, wie sehr die Bauhaus-Bewegung auch im Westen das Bauen und Gestalten beeinflusste und wie diese Einflüsse auf die Zentren der Bewegung zurückwirkten, wie etwa auf Dessau, Weimar und Berlin. Insbesondere das Zusammenwirken zwischen Gestaltung und Demokratie rückt in den Fokus. „Vom Kunstgewerbe bis zur Industriearchitektur, von der Mode zu Formen gesellschaftlichen Zusammenlebens, von der Sehnsucht nach demokratischem Aufbruch bis hin zu Flucht und Exil“ reicht laut Programm das Themenspektrum der nordrheinwestfälischen Veranstaltungen. Es entsteht ein Verbund, den es in dieser Zusammenstellung, Größenordnung und Reichweite bislang noch nicht gab. Die Schirmherrschaft hat Isabel Pfeiffer-Poensgen übernommen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Stellvertretend dankte Dr. Alexandra König dem LVR-Vertreter im Lenkungskreis, Prof. Dr. Thomas Schleper. Besonderen Dank sprach die Museumsleitung auch dem Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn aus, hier namentlich Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet und Michael Stockhausen M.A., ohne deren besonderes wissenschaftliches Know-How diese Ausstellung nicht möglich gewesen wäre. Letzterer übernahm zusammen mit Wiebke Siever, der stellvertretenden Leiterin des Museums, die Einführung in die Ausstellung.

Nach dem Eröffnungsakt trafen sich die zahlreichen Gäste, unter denen sich auch der Kulturdezernent Harald Filip und viele Mitglieder des Freundeskreises des Museums befanden, zu angeregten Gesprächen in der Ausstellung.

Am Sonntag, 10. März, bietet sich um 11.30 Uhr allen Interessierten im Rahmen des „Duesseldorf Photo Weekends“ die Möglichkeit, im Museum an der Grabenstraße an einem Künstlergespräch zwischen dem Kurator Michael Stockhausen und den Künstlerinnen Louisa Clement, Fari Shams und Heidi Specker teilzunehmen.