Marcus Stimler, Clemens Urbanek, Cathleen Göpfert, Ulrich Biedendorf und Gregor Berghausen haben die Neuerungen bei der IHK-Zweigstelle Velbert vorgestellt. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf hat nach gut eineinhalbjähriger Bauzeit ihre Zweigstelle in Velbert wieder bezogen. Zugleich betont IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen, dass der Erhalt der einzigen Filiale der Kammer in Velbert nie zur Diskussion stand.

Gregor Berghausen, IHK-Hauptgeschäftsführer Foto: Mathias Kehren

„Ich gebe zu, dass Phasen unserer Runderneuerung mehr nach Abriss, denn nach Neuanfang aussahen“, erläutert Berghausen. Und so sei das Gerücht umgegangen, dass die IHK ihre Zweigstelle aufgeben beziehungsweise schließen wolle. „Das ist mitnichten der Fall“, unterstreicht Berghausen.

Das Gebäude, in dem die Zweigstelle ihren Sitz hat, wurde 1939 ursprünglich als Wohnhaus errichtet und später an die IHK Wuppertal verkauft. Im Zuge der Neugliederung der IHK-Bezirke wurde der Kreis Mettmann – und damit auch Velbert –  im April 1977 dem Bezirk der IHK Düsseldorf zugewiesen und so gelangte die IHK Düsseldorf auch in den Besitz des Zweigstellen-Gebäudes. Dieses steht unter Denkmalschutz, wobei vor allem die äußerlich sichtbaren Teile, also etwa Fassade und Dach, geschützt sind. Das stellte für den ersten Innenumbau in den Jahren 1989/90 noch keine allzu große Herausforderung dar, wohl aber für den Kraftakt der letzten beiden Jahre.

Mit dem umfangreichen Umbau startete die IHK im zweiten Quartal 2017, sprich: der Sanierung eines alters- und baubedingten Feuchtigkeitsschadens mit Abdichtung des Gebäudes durch Horizontalsperren, Sanierungsputz etc. Entkernt werden mussten ein Teil des Erdgeschosses und das gesamte Kellergeschoss.

Bedingt durch die Hanglage war Wasser durch das Mauerwerk eingedrungen und hatte Wände und Holzböden durchfeuchtet. Diese Arbeiten dauerten bis zur vollständigen Trockenlegung des Gebäudes bis Mitte 2018.

Im Anschluss wurde der Innenausbau des Erdgeschosses, des ersten und zweiten Obergeschosses vorangetrieben. Abgeschlossen wurden diese Arbeiten im Dezember 2018, die IHK bezog ihre neuen Räume Mitte Januar 2019.

„Wir haben Glück im Unglück gehabt, weil die Stadt Velbert während unserer Baumaßnahmen die Zuwegung zum Gebäude erneuerte und den Park am Offers umgestaltete – was von unschätzbarem Wert für die Trockenlegung des Gebäudes war und hoffentlich künftig auch Feuchtigkeitsschäden wird verhindern helfen“, so Berghausen.

Sein Dank gelte der Rodiac EDV-Systemhaus GmbH und der GLW, die den IHK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern während des Umbaus „Asyl“ gewährten. Das Gebäude ist innen heller, moderner und ansprechender geworden, die Arbeitsplätze sind jetzt technisch auf dem neuesten Stand. Dazu gehört beispielsweise eine schnelle Breitbandverbindung, die die IHK unter anderem für die standortübergreifende Kommunikation via Skype bei der digitalen Bauleitplanung wie auch für digitale Projektarbeiten nutzt.

„Die neue Zweigstelle ist für uns ein wichtiger Standortfaktor. Denn gerade in der Struktur- und Regionalpolitik müssen wir mit allen relevanten Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung eng zusammenarbeiten. Die Präsenz vor Ort im Niederbergischen Raum ist daher unabdingbar“, erklärt IHK-Geschäftsführer Dr. Ulrich Biedendorf, Leiter der Abteilung Handel, Dienstleistungen, Regionalwirtschaft und Verkehr.

Marcus Stimler, Leiter der IHK-Zweigstelle Velbert Foto: Mathias Kehren

„Statthalter“ der IHK in Velbert ist seit Juni 2017 Marcus Stimler, der im niederbergischen Raum längst kein Unbekannter mehr ist. Als Leiter der Zweigstelle verantwortet er wie bisher die Themen Stadtentwicklung, Stadtmarketing, Baugenehmigungen, Bauleit- und Regionalplanung sowie Struktur- und Regionalpolitik für die Städte Heiligenhaus, Mettmann, Velbert und Wülfrath. Darüber hinaus betreut Marcus Stimler die Regionalausschüsse Heiligenhaus, Mettmann-Wülfrath und Velbert und ist Geschäftsführer der Wirtschaftsjunioren Niederberg.

Das andere wichtige Standbein der IHK ist in Velbert die berufliche Aus- und Weiterbildung, also die Aus- und Weiterbildungsberatung sowie die Eintragung und Prüfung industriell-technischer Ausbildungsberufe für alle Unternehmen in Haan, Heiligenhaus, Mettmann, Velbert und Wülfrath.

Ganz neu ist das Projekt „Start ME – Starthilfe für Ausbildung im Kreis Mettmann!“, mit dem die IHK ab April vor Ort mit drei aus Bundesmitteln geförderten Ausbildungslotsen vertreten sein wird.

„Die drei Ausbildungslotsen werden kleine und mittlere Unternehmen in Niederberg dabei unterstützen, geeignete Bewerber uind Bewerberinnen zu finden“, sagt IHK-Geschäftsführer Clemens Urbanek, Leiter der Abteilung Berufsbildung/Prüfungen.

Sie sollen die neuen Ausbildungsverhältnisse auch während der Probezeit mit Rat und Tat begleiten. „Darüber hinaus werden wir die Unternehmen beraten, wie sie sie in der digitalen Welt auf ihre Ausbildungsaktivitäten aufmerksam machen können.“

Denn der niederbergische Raum ist laut IHK traditionell geprägt durch einen starken Bewerberüberhang, gleichzeitig finden Betriebe nicht die geeigneten Bewerber.

Die IHK-Betriebe haben zwar im vergangenen Jahr in Niederberg 471 Ausbildungsverträge und damit neun Verträge oder 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr (462) abschließen können. Dennoch falle es insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen weiterhin schwer, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen, was im Extremfall dazu führe, dass der Betrieb nicht mehr ausbildet. „Es ist daher dringend erforderlich, unsere Unternehmen bei der Rekrutierung von Auszubildenden zu unterstützen. Dazu sollen unsere Jobstarter einen signifikanten Beitrag leisten“, so Urbanek.