Der mängelbehaftete Wagen wurde aufgrund seiner Fahruntauglichkeit sofort aus dem Verkehr gezogen. Foto: Polizei
Der mängelbehaftete Wagen wurde aufgrund seiner Fahruntauglichkeit sofort aus dem Verkehr gezogen. Foto: Polizei

Ratingen. Am Dienstag gegen 08.15 Uhr hat der Verkehrsdienst der Polizei einen weißen Fiat Ducato gestoppt, weil der Pritschenwagen mit Doppelkabine schon auf den ersten Blick einen defekten und desolaten Eindruck gemacht hat.

Auf seiner morgendlichen Streifenfahrt durch das Stadtgebiet beobachtete ein Kradfahrer vom Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde Mettmann einen Kleinlastwagen aus dem Kreis Warendorf, der auf der Homberger Straße, vor einer Ampel an der Abfahrt der Bundesautobahnen A3 und A44, verkehrsbedingt stoppte.

Der Kleinlastwagen wurde von dem Beamten deshalb nur wenige Meter weiter erneut gestoppt und genauer kontrolliert. Hierbei wurden schon an Ort und Stelle auffällige Durchrostungen am Fahrzeugrahmen und -unterboden, eine in Teilen defekte Beleuchtung, fehlende Bremsflüssigkeit sowie ein deutlicher Ölverlust am Motor festgestellt.

Bei der Überprüfung des LKW-Fahrers, gleichzeitig auch Halter des beanstandeten Ducatos, schellten sinnbildlich sofort alle Alarmglocken des Polizisten, als der 28-jährige LKW-Fahrer aus Warendorf bei der Kontrolle seiner Papiere behauptete, dass er seinen Führerschein in Rumänien „vergessen“ habe. Nur ein paar gezielte Fragen später ergaben genauere Prüfungen dann sehr schnell, dass der Mann tatsächlich noch nie eine Fahrerlaubnis besessen hat. Aus diesem Grund wurde gegen den LKW-Fahrer ein Strafverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet, dem Beschuldigten selbstverständlich auch sofort jedes weitere Fahren von führerscheinpflichtigen Kraftfahrzeugen ausdrücklich untersagt.

Zur weiteren Untersuchung seiner Fahrtauglichkeit wurde der Fiat Ducato danach, mangels anderer Möglichkeiten, huckepack auf einem angeforderten Abschleppwagen, zu einer örtlichen Prüfinstitution transportiert. Dort stellte ein amtlicher Prüfer bei seiner Untersuchung insgesamt 61 Fahrzeugmängel an dem Fiat Ducato fest. Bremsmängel, erhebliche Durchrostungen an Karosserie und Rahmen, defekte Achsaufhängungen sowie defekte Beleuchtungseinrichtungen waren dabei nur die Spitze des Eisbergs. Insgesamt stellte der Sachverständige die absolute Verkehrsunsicherheit des vorgeführten Kleinlasters fest.

Erhebliche Durchrostungen: Insgesamt wurden an dem Wagen 61 Mängel festgestellt. Foto: Polizei
Erhebliche Durchrostungen: Insgesamt wurden an dem Wagen 61 Mängel festgestellt. Foto: Polizei

Nach Rücksprache mit dem zuständigen Straßenverkehrsamt wurde der 20 Jahre alte Fiat Ducato deshalb auch sofort an Ort und Stelle aus dem Verkehr gezogen und amtlich stillgelegt.

Auch die festgestellten Fahrzeugmängel wurden von der Polizei zur Anzeige gebracht und werden für den 28-jährigen Fahrer und Fahrzeughalter des Kleinlastwagens ebenfalls noch spürbare Konsequenzen zeigen. Zunächst musste dieser aber erst einmal sein naheliegendes Problem lösen – wie er wieder zurück nach Warendorf kam.