Die Kreispolizeibehörde warnt vor einer erneuten Welle von Telefonbetrug. Bild: Polizei
Die Kreispolizeibehörde warnt vor einer erneuten Welle von Telefonbetrug. Bild: Polizei

Kreis Mettmann: Die Polizei warnt vor Anrufen „falscher Polizisten“ bei Senioren – insbesondere in Velbert, Heiligenhaus und Ratingen, aber auch in den anderen Städten des Kreises. Insgesamt zählt die Polizei seit Wochenbeginn mehr als 100 Versuche der Trickbetrüger. Einmal waren sie erfolgreich.

So meldete sich am Dienstagabend ein Velberter bei der Polizei, weil er Opfer eines solchen Trickbetruges wurde. Durch gezieltes Nachfragen und zum Teil aggressiver Ansprache setzten die Trickbetrüger den Velberter derart unter Druck, dass er Bargeld in einen Rucksack packte und den an einer Garage an einem Fußweg an der Paracelsusstraße ablegte. Dort wollten ihn die vermeintlichen Polizisten zur angeblich sicheren Verwahrung vor einer Diebesbande an sich nehmen.

Gegen 19.50 Uhr beobachtete eine Zeugin, wie eine junge Frau Anfang 20 den blauen Rucksack abholte. Sie war sehr schlank, trug eine Mütze und eine kurze Jacke, die um die Taille einen Gürtel hatte. Sie soll akzentfreies Deutsch gesprochen haben.

Inzwischen hat das zuständige Kriminalkommissariat die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen und bittet um sachdienliche Hinweise unter der Rufnummer 02051 946-6110.

Zudem warnt die Kreispolizeibehörde noch einmal eindringlich vor der Masche der Trickbetrüger: Diese geben sich bei ihren Anrufen als polizeiliche Ermittler aus, um angeblich vor geplanten und unmittelbar bevorstehenden Straftaten von Einbrechern und Räubern zu warnen. Dabei richten sie ihre „Warnungen“ vornehmlich an ältere Mitbürger, um diese zu verunsichern und zu erschrecken, damit diese bereit sind, ihre Ersparnisse und Wertgegenstände in die vermeintlich „sichere Verwahrung“ der in der Regel freundlich, oft aber auch sehr bestimmend und einschüchternd wirkenden Anrufer zu übergeben.

Die Polizei stellt klar:

Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürgerinnen und Bürger an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen!

Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Hinweise:

   - Seien Sie am Telefon aufmerksam!
   - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als 
     Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie als solche
     nicht zweifelsfrei erkennen.
   - Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen 
     Verhältnissen preis.
   - Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache 
     mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n),
     Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen 
     unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei 
     eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und 
     besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
   - Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne 
     Zeugen an unbekannte Personen.
   - Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es 
     ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - Notrufnummer 110.
   - Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer 
     geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat 
     Vorbeugung helfen Ihnen gerne.

Angehörigen älterer Menschen und potenzieller Opfer wird empfohlen:

   - Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen 
     und weisen sie auf die Methoden und verschiedenen Varianten des 
     sog. "Enkeltricks" und "falscher Polizisten" hin.