Baas Georg Hoberg (l.) und Vizebaas Edgar Dullni (r.) überreichten im Beisein des THW-Landesbeauftragten Hans Ingo Schliwienski die Urkunde und Dumeklemmerplakette an Gerhard Gärtner vom THW-Ortsverband Ratingen (2.v.r.) Foto: Ratinger Jonges
Baas Georg Hoberg (l.) und Vizebaas Edgar Dullni (r.) überreichten im Beisein des THW-Landesbeauftragten Hans Ingo Schliwienski die Urkunde und Dumeklemmerplakette an Gerhard Gärtner vom THW-Ortsverband Ratingen (2.v.r.) Foto: Ratinger Jonges

Ratingen. Der Ortsverband Ratingen des Technischen Hilfswerkes (THW) ist für seine Verdienste um Stadt und Gemeinwohl vom Heimatverein Ratinger Jonges mit der Dumeklemmer-Plakette ausgezeichnet worden. 

Zur Feierstunde im gut gefüllten Ferdinand-Trimborn-Saal waren neben vielen ehrenamtlichen THWlern zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Brauchtum und öffentlichem Leben, aber auch ehemalige Plakettenträger gekommen. „Sich für die Menschen in der Stadt einsetzen“ – dieses für die Vergabe der Plakette maßgebliche Kriterium erfülle das THW beispielhaft, würdigte Baas Georg Hoberg in seiner Begrüßung das Wirken des Hilfswerkes. Stellvertretend für die insgesamt rund 170 Helfer im Ortsverband Ratingen nahm Gerhard Gärtner die schwere Bronze-Plakette und Urkunde entgegen. Gärtner leitet als Ortsbeauftragter das Ratinger THW seit 18 Jahren und ist selbst dort seit fast 50 Jahren ehrenamtlich aktiv.

Die Laudatio auf den Plaketten-Träger hielt Dr. Hubertus Brauer, Vorsitzender des Ratinger THW-Helfervereins. Nach einem historisch-launigen Exkurs zum Thema Ehre landete er thematisch beim Ehrenamt und damit direkt beim THW, das übrigens kein Verein sei, sondern eine direkt dem Innenminister unterstellte Bundesanstalt. Bundesweit sind in 668 Ortsverbänden rund 80 000 THWler organisiert – 99 Prozent davon ehrenamtlich. „Eine hohe emotionale Verbundenheit, Spaß an Technik und der Wunsch, anderen zu helfen“ seien die Hauptgründe für das Engagement beim THW. In Ratingen habe das Technische Hilfswerk sich mit seinen Fachgruppen „Wasserschaden“, „Ortung“ und „Sprengen“ immer wieder mit Fachwissen und vollem Einsatz in Krisenlagen eingebracht: Ob beim Orkan „Ela“, beim drohenden Dammbruch eines Teiches in Hösel, beim Orten eine in einen Kamin abgerutschten Katze oder alljährlich als Stütze beim Rosenmontagszug. Daneben klären THWler in Ratinger Schulen regelmäßig über die Gefahren von Silvesterkrachern auf. Dazu kämen noch überregionale Katastropheneinsätze wie etwa beim Elbhochwasser sowie internationale Hilfseinsätze.

Gerhard Gärtner gestand, dass er zunächst an „Verstehen Sie Spaß“ gedacht habe, als er über die Preisverleihung informiert wurde. Er bedankte sich für die hohe Wertschätzung, die das THW erfahre und lobte die seit vielen Jahren gewachsene gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Dabei erinnerte an den gemeinsam gemeisterten Umzug des alten katholischen Krankenhauses ins neue Marienkrankenhaus vor vielen Jahren. Spontanen Beifall gab es für seine Feststellung, dass die Integration von Flüchtlingen beim THW längst gelebter Alltag sei: „Einer von denen ist hier jetzt leider nicht dabei – er fährt heute auch noch für die Ratinger ,Tafel‘.“

Die Dumeklemmerplakette wurde erstmals 1987 zum 30jährigen Bestehen von Ratingens größtem Heimatverein verliehen. Sie zeigt auf der Vorderseite das große Ratinger Stadtsiegel von 1338.