Zeittunnel
Saisoneröffnung: Ab Samstag kann der Zeittunnel in Wülfrath wieder besucht werden. Foto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. In einem Antrag an den Stadtrat heute am 4. Dezember wollen CDU, FDP und WG den Betrieb des Zeittunnels durch die Stadt Wülfrath zum 31.12.2020 einstellen. Dazu schreiben Dr. Ulrich Becker und Friedrich-Wilhelm Rust für den Förderverein Zeittunnel:

Schade! Wieder mal eine Entscheidung, die von Teilen der Wülfrather Politik auf den Weg gebracht wurde, die nicht von jedem Bürger verstanden oder nachvollzogen werden kann, auch weil etwas anderes versprochen und erwartet wurde.

Unser Zeittunnel, ein Leuchtturm für Wülfrath, der in diesem kurzen Jahr 7450 Besucher zählte, der eine echte Attraktion auch für unsere Wülfrather Kinder und deren Freunde aus dem Kreis ist (50 Kindergeburtstage, davon 37 während der Öffnung des Tunnels), der die Geschichte unserer Region und der heimischen Industrie aufzeigt (sogar Preise gewinnt), gerade für viel Geld erneuert und wiedereröffnet wurde. Jetzt ein modernes, mit wegweisender digitaler Technik ausgestattetes Museum ist. Was hat das noch gekostet?

Wie fühlen sich die Geldgeber, der Kreis Mettmann, der Landschaftsverband Rheinland, die Firma Lhoist und der Förderverein Zeittunnel, die ihr Geld dafür gegeben haben? Die Ehrenamtler, die bei der Erneuerung und beim Betrieb erhebliche Arbeitskraft eingebracht haben, wie fühlen sich diese Bürger,  wenn sie hören, dass ihr Geld und ihre Arbeit hier zum Fenster rausgeworfen wird?

Was ist mit der Kosteneinsparung, die erwartet wird? Ist der Betrag, über den gesprochen wird tatsächlich valide? Welche Kosten fallen bei Schließung des Tunnels tatsächlich weg? Welche Rückzahlungsverpflichtungen an Förderer gibt es? Wird die Schließung des Tunnels am Ende teurer als der Betrieb?

Was bedeutet das für den Tourismus, wenn dieser Anziehungspunkt wegfällt? In welchem Café machen die Radfahrer und Spaziergänger dann Pause? Wo sollen kulturelle Außenveranstaltungen mit vergleichbarer Lage und Ausstattung stattfinden? Was bedeutet das für Vereine in der Nachbarschaft?

Wurden diese und sicherlich andere Fragen vor der Beschlussfassung geklärt und berücksichtigt? Wenn nicht, ist ein derartiges Ultimatum den Bürgen und Sponsoren nicht zu vermitteln.

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Politiker, wir hoffen auf Besonnenheit und Weitsicht!