Auch um die Neandertalhalle ging es auf der CDU-Mitgliederversammlung. Foto: Super Tipp
Auch um die Neandertalhalle ging es auf der CDU-Mitgliederversammlung. Fotoarchiv: Super Tipp

Mettmann. Im kommenden Jahr soll eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Neandertalhalle getroffen werden. Darauf hat sich die Politik in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses geeinigt.

Beschlossen wurde außerdem, dass Veranstaltungsbuchungen über einen Zeitraum von zwölf Monaten hinaus nicht mehr vorgenommen werden dürfen. Ein Antrag der FPD, die Halle schon zum 30. Juni 2019 zu schließen, fand im Ausschuss ebenso keine Mehrheit wie ein Antrag der Grünen, die vom Rat beschlossene Sanierung der Neandertalhalle nicht weiter zu verfolgen.

Einstimmig wurde ein leicht abgeänderter Prüfauftrag der CDU verabschiedet. Darin wird die Verwaltung aufgefordert, unter der Maßgabe „Errichtung eines Bürgerzentrums / Kulturzentrums“ das Areal der Neandertalhalle sowie des Mehrgenerationenhauses komplett zu überplanen. Dabei sollen auch angrenzende Grundstücke, die sich derzeit nicht im Besitz der Stadt befinden, in die Planung mit einbezogen werden. Ein Teil- oder Komplettabriss des Gebäudebestandes soll bei den Planungen als Variante aufgenommen werden.

Folgende Grundziele sollen bei allen Überlegungen und Planungen berücksichtigt werden:

  1. Mettmann braucht eine zentrale und multifunktionale Versammlungsstätte für 500 bis 600 Personen – vorzugsweise am jetzigen Standort.
  1. Es soll geprüft werden, inwieweit die Stadtbibliothek, das Mehrgenerationenhaus, das Bürgerbüro und/oder die Musikschule integriert werden können.
  1. Unter Einbeziehung der Eigentümer der angrenzenden Grundstücke und Immobilien soll auch die Möglichkeit einer Wohn- und Geschäftsbebauung erörtert werden.
  1. Die Verwaltung soll Wege aufzeigen, wie unter Berücksichtigung einer offenen Überplanung ein Investor gefunden werden kann.
  1. Die Verwaltung soll prüfen, ob ein Bürgerzentrum / Kulturzentrum nicht auch am Standort Real- /Gesamtschule errichtet werden kann.

Im vergangenen Jahr hatte die Politik mehrheitlich eine Sanierung der Neandertalhalle beschlossen. Doch nachdem feststeht, dass die Sanierungskosten rund acht Millionen Euro betragen werden, hat sich die Meinung zum Erhalt der Halle geändert, berichtet die Stadtverwaltung.

Allerdings steht noch immer eine endgültige Entscheidung aus, ob die Neandertalhalle unter Denkmalschutz gestellt werden muss oder nicht. Vor zwei Jahren hatte das Amt für Denkmalpflege in Pulheim die Stadthalle, die 1982 gebaut wurde, für denkmalwürdig erklärt. Die Untere Denkmalbehörde wurde angewiesen, die Halle in die Denkmalliste der Stadt aufzunehmen.

Daraufhin hat die Stadt ein Gegengutachten erstellen lassen, dass zu dem Ergebnis kommt, dass aus architektonischer Sicht keine Denkmalwürdigkeit der Halle besteht. Das Gutachten liegt nun zur endgültigen Entscheidung beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes NRW.