Im Rahmen des Geschichtsunterrichts am Heinrich-Heine-Gymnasium entstand die Rede zum Gedenktag am 9. November. Foto: Privat
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts am Heinrich-Heine-Gymnasium entstand die Rede zum Gedenktag am 9. November. Foto: Privat

Mettmann. Schülerinnen und Schüler aus den Geschichtskursen des Heinrich-Heine-Gymnasiums haben am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, einen Redebeitrag verlesen, um an persönliche Geschichten zu erinnern.

„Verfolgung durch die Nationalsozialisten? Gab es die etwa auch in unserer kleinen Stadt Mettmann?“, fragten sich die Schülerinnen und Schüler der Oberstufenkurse Geschichte des Heinrich-Heinrich-Gymnasiums erstaunt. Doch sie erkannten schnell, dass der 9. November 1938 ein Datum ist, das mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte und auch mit Mettmann in direkter Verbindung steht.

Die Nationalsozialisten organisierten in der sogenannten Reichspogromnacht gewalttätige Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung. Dieser Tag jährte sich am vergangenen Freitag zum 80. Mal. Wie in den Jahren zuvor hat das Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage ein Ge-denken mit Kranzniederlegungen und Redebeiträgen am Mahnmal am Lavalplatz organisiert. In diesem Jahr wurden zudem drei zusätzliche Namenstafeln mit 172 Mettmanner Opfern am Mahnmal vor der evangelischen Kirche Freiheitsstraße angebracht und am Gedenkabend enthüllt. Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums beteiligten sich an der Organisation der Veranstaltung. So gestalteten der Grundkurs Geschichte der Q1 und der Leistungskurs Geschichte der Q2 einen Redebeitrag zum Gedenktag und verlasen die Namen der Mettmanner Opfer des NS nach der Enthüllung der Namenstafeln.

„Sie wurden verraten, verhört, verfolgt, gedemütigt, geächtet, geschlagen, gefoltert und getötet. Mit der Gedenktafel wollen wir uns an die vielen Opfer der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1945 in Mettmann erinnern und sie nicht Vergessenheit geraten lassen.“ Mit diesen Worten leiteten Helena Sonneson und Nele Moser, Q1-Schülerinnen des Oberstufenkurses Geschichte am HHG, die Verlesung der 172 Namen der Opfer ein. Kurz darauf hielten zwei Schülerinnen des Leistungskurses Geschichte eine kurze Rede, in der sie stellvertretend für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ihre eigene Betroffenheit im Hinblick auf die Gegen-wart hervorhoben: „Dinge wie diese dürfen sich nicht wiederholen. Wir sehen uns in der Verantwortung, aktiv dafür einzustehen, dass Rassismus und Antisemitismus keinen Platz in dieser Gesellschaft haben.“

In den Gesprächen nach der Gedenkveranstaltung machten die Schülerinnen und Schüler deutlich, wie wichtig solche Gedenkanlässe sind: „Hinter jedem dieser Namen auf den Tafeln steckt eine persönliche Geschichte. Keiner von ihnen soll vergessen werden.“