Die Ratinger Jonges auf „Spurensuche“ vor den alten Preußischen Kasernen.
Die Ratinger Jonges auf „Spurensuche“ vor den alten Preußischen Kasernen. Fotos: Ratinger Jonges

Ratingen. Auf die Spuren von Preußens Glanz und Gloria begaben sich die Ratinger Jonges bei einer Führung durch Derendorf.

Manfred Hebenstreit, Vorstand der dortigen Jonges und der Geschichtswerkstatt Düsseldorf, erläuterte sachkundig und mit Hilfe alter Lagepläne und Bilder äußerst anschaulich die Geschichte der Preußischen Kasernen. Wo früher salutiert, exerziert und kommandiert wurde, wo Drill und Disziplin herrschten, wo Husaren, Ulanen, Kavallerie und Füsiliere stationiert waren für des Kaisers Ruhm und Ehre, da herrscht heute eine entspannte Ruhe mit schicken Neubau-Wohnungen und modernen Büros. Zehn Hektar groß ist das Karree zwischen Ross-, Johann-, Ulmen- und Tannenstraße mit dem größten erhaltenen Kasernengelände aus wilhelminischer Zeit im Rheinland.

Viele der Häuser sind hier im Original stehengeblieben, allerdings wurden sie innen und außen   aufwendig saniert und restauriert. Am Klinker kann man noch heute erkennen, wer damals wo untergebracht war: rot steht für die Artillerie mit ihren Geschützen und die Lanzen-Kämpfer der Ulanen, gelb für die Infanterie. Neue Gebäude wurden ebenfalls gelb oder rot verklinkert, um sie dem Umfeld entsprechend anzupassen.

Manfred Hebenstreit von der Geschichtswerkstatt Düsseldorf erläuterte die Geschichte der Preußischen Kasernen. Auch Baas Georg Hoberg (l.) erfuhr viele spannende Details.
Manfred Hebenstreit von der Geschichtswerkstatt Düsseldorf erläuterte die Geschichte der Preußischen Kasernen. Auch Baas Georg Hoberg (l.) erfuhr viele spannende Details.

Die Jonges-Gruppe staunte auch über hochmoderne Bürogebäude, die sich harmonisch in das Areal einfügen. Die modernen Stadthäuser stehen heute zum Teil noch innerhalb der denkmalgeschützten Mauern alter Pferdeställe. Die Eisenringe zum Anbinden der Pferde sind noch vorhanden. Ein modernes Büro, das in einem früheren Stall integriert wurde, durften die Ratinger sogar besichtigen und wurden dabei mit Lakritz verwöhnt.

Zum Ausklang erfrischten sich die Jonges in einem der gemütlichen Lokale im neuen Quartier und tauschten ihre Eindrücke aus. Ein Ratinger Jong berichtete, dass sein Großvater von 1897 bis 1900 beim 5. Westfälischen Ulanen-Regiment gedient habe: Ein Bierseidel und ein Foto des Großvaters in Paradeuniform werden noch in Ehren gehalten.