Stadtplanungs-Dezernent Jörg Ostermann, Bürgermeister Dirk Lukrafka, Sarah Schäper (ABJ.Architekten), Markus Kellner (Depenbrock) und Andreas Sauerwein, Fachbereichsleiter Immobilienservice, haben die Pläne vorgestellt. Foto: Mathias Kehren

Velbert. In Velbert wird eine fünfzügige Grundschule mit Doppelturnhalle gebaut. Der Neubau soll auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes am Wasserturm entstehen.

„Mit der neuen Grundschule entsteht ein an modernen Schulkonzepten ausgerichtetes Gebäude“, erklärt Bürgermeister Dirk Lukrafka. Es werde mit seiner Architektur gerade für kleine Kinder ein optimales Lernumfeld bieten.
Inklusion und Barrierefreiheit sind berücksichtigt. Der Raumbedarf ist auf einen deutlichen Zuwachs im Ganztagsbereich ausgelegt, wobei die Räume des Ganztags eine Einheit mit den Unterrichtsräumen bilden.

Der Neubau erhält einen zentralen Zugang an der Kastanienallee. Im nördlichen Flügel werden die ersten und zweiten Klassen untergebracht, im südlichen Teil die Dritt- und Viertklässler. An diesen Flügel schließt sich die Doppelturnhalle an, die im Süden an die Rheinlandstraße grenzt. Das gesamte Gebäude ist zweigeschossig und an zwei Stellen mit Aufzügen ausgestattet.

Das Foyer, als zentraler Mittelpunkt, soll ein verbindendes Element für alle Bereiche sein, hier sind die Verwaltung, ein Gemeinschaftsbereich und die Mensa geplant. Eine offene Gestaltung ist hier vorgesehen, die Sichtachsen zwischen der oberen und unteren Gebäudeebene schafft.

Im Sinne eines modernen Schulkonzepts werden die Flure an mehreren Stellen räumlich stark erweitert. Hier sollen offene Lernbereiche entstehen, die eine multifunktionale Nutzung ermöglichen, etwa als Aufenthaltsraum und Treffpunkt in kurzen Pausen. Sie könnten aber auch in den Unterricht integriert und als erweiterter Klassenraum genutzt werden. Durch große Fensterflächen sollen alle Räume viel Tageslicht bekommen. Dabei schaffen die Fenster eine Verbindung nach draußen und erleichtern so die Orientierung im Gebäude.

„Jeder Bereich erhält innen eine eigene Farbgebung“, sagt Sarah Schäper von ABJ.Architekten zu den Plänen. „Diese Farbgebung wird auch bei der Gestaltung der Außenfassade wieder aufgenommen, so dass eine Verbindung von innen nach außen entsteht. Man kann von draußen ablesen, was drinnen passiert.“

Der Standort auf dem ehemaligen Sportplatz verfüge über eine „hohe Qualität im Bestand“, stellt die Architektin fest. Diese gelte es, für den Neubau zu nutzen und zu entwickeln. Der bestehende „grüne Wall“ könne den Hauptschulhof als geschützte Spielfläche abgrenzen und zudem als grünes Klassenzimmer, auf der höher gelegenen Ebene, genutzt werden.

Den Zuschlag von der Stadt Velbert für das Bauprojekt mit Gesamtkosten von 17,6 Millionen Euro hat die Depenbrock Bau GmbH & Co. KG. erhalten. „Wir werden in diesem Jahr noch den Bauantrag stellen“, sagt Unternehmenssprecher Markus Kellner, dann könne voraussichtlich im Frühjahr 2019 mit dem Bau begonnen werden.

Hintergrund für den Schulneubau ist, dass die drei Velberter Grundschulen an der Sontumer Straße, Deller Straße (Albert-Schweizer-Schule) und Nordstraße (Ludgerusschule) nach Einschätzung der Verwaltung nicht mehr entwicklungsfähig sind.
„Die Schulgebäude sind alle über 100 Jahre alt und und haben keine Räume für den offenen Ganztag. Keine dieser Schulen verfügt außerdem über eine Turnhalle auf ihrem Gelände“, erläutert Reinhard Mickenheim, Fachbereichsleiter Bildung, Kultur und Sport.