Besuch im Werk Flandersbach: Martin M. Richter, Dr. Philipp Niemann, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Dr. Claudia Panke, Joachim Rumstadt, Paul Schipper, Martin Sträßer Foto: Lhoist

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP)hat heute Lhoist Germany und das Werk Flandersbach in Wülfrath besucht.

Auf dem Programm standen ein „intensiver Gedankenaustausch“ gefolgt von einer Werkstour durch das größte Kalkwerk Europas.

Der Aufsichtsratsvorsitzende von Lhoist Germany Rheinkalk GmbH, Joachim Rumstadt, sowie der Vorsitzende der Geschäftsführung, Paul Schipper, sowie Geschäftsführer Dr. Philipp Niemann begrüßten den Gast.

Bei dem Gespräch mit dem Minister ging es um die Bedeutung der Kalk- und Kalksteinproduktion für die NRW-Wirtschaft sowie um die langfristige Sicherung der NRW-Standorte von Lhoist Germany.

Das Unternehmen plant unter anderem eine Erweiterung des Kalksteinabbaus in den Werken Flandersbach und Hönnetal.

Rumstadt betonte zunächst die hohe Bedeutung, die die Kalkindustrie für die Wirtschaft in NRW habe. Lhoist Germany beschäftige in NRW rund 950 Mitarbeiter an sieben Standorten. Produkte aus diesen Werken stünden am Anfang vieler wichtiger Wertschöpfungsketten, etwa für die Stahlproduktion, die chemische Industrie, die Wasseraufbereitung oder für den Hoch- und Tiefbau.

Auch für die Rauchgasreinigung von Kraftwerken oder für die Landwirtschaft sei Kalk unerlässlich. „Unter dem Strich ist die Kalk- und Kalksteinproduktion für die Wirtschaft in NRW systemrelevant und steht am Anfang vieler wichtiger Wertschöpfungsketten“, fasste Rumstadt zusammen.

Der Geschäftsführung von Lhoist Germany bereitet die nachhaltige Sicherung der NRW-Standorte jedoch Sorge. Eine Planungssicherheit für das Unternehmen von momentan unter 20 Jahren sei nicht ausreichend, um die Versorgung der Schlüsselindustrien und der lokalen Wertschöpfungsketten in NRW nachhaltig zu sichern.

Angesichts langer Planungshorizonte und hoher Investitionen begrüße Lhoist Germany daher ausdrücklich die im Entfesselungspaket II der NRW-Landesregierung vorgesehene Ausweisung von Reservegebieten in den Regionalplänen.

Ein weiteres Thema waren die Planungen zur notwendigen Erweiterung der Steinbrüche in Flandersbach und Hönnetal. Mit den beiden Werken nehme man als Grundstofflieferant eine Schlüsselrolle für die NRW-Wirtschaft ein, erläuterten die Geschäftsführer.

Daher wolle man sich auch weiterhin mit allem Nachdruck dafür einsetzen, dass der Standort langfristig weiterentwickelt werden könne. „Hierfür werben wir um weitere zielführende Unterstützung bei allen unseren Gesprächspartnern – den Mandatsträgern in der Stadt Wülfrath, im Landkreis Mettmann, auf NRW-Ebene sowie bei der Bezirksregierung Düsseldorf und bei allen Behördenvertretern und Vertretern von Umweltverbänden“, erklärte Niemann.

Bei der abschließenden Werkstour konnten die Teilnehmer einen persönlichen Eindruck vom Arbeitsalltag im Kalkwerk gewinnen. An dem Besuch nahmen neben Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart auch der Landtagsabgeordneter Martin Sträßer, Kreisdirektor Martin M. Richter, die Bürgermeisterin der Stadt Wülfrath, Dr. Claudia Panke, sowie Abteilungsdirektor Holger Olbrich von der Bezirksregierung Düsseldorf teil.

Lhoist Germany war vertreten durch den Aufsichtsratsvorsitzenden, Joachim Rumstadt, den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Paul Schipper, den Geschäftsführer Dr. Philipp Niemann sowie den Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates, Roland Schmidt. Weiterhin nahmen teil: Raimo Benger, vero – Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, sowie Martin Ogilvie, Bundesverband der deutschen Kalkindustrie.

Informationen zum Werk Flandersbach

Das Werk Flandersbach ist das größte Kalkwerk Europas. Die 440 Beschäftigten produzieren jährlich rund 1,8 Mio. t Branntkalk und 4,1 Mio. t ungebrannte Kalksteinprodukte.

Die Stahlindustrie im Ruhrgebiet wird größtenteils durch das Werk Flandersbach versorgt. Darüber hinaus kommen Kalk- und Kalksteinprodukte auch in der Chemieindustrie, bei der Trinkwasseraufbereitung sowie der Rauchgasreinigung zum Einsatz.