Bürgermeister Muhamed Ramovic empfängt Bürgermeister Thomas Dinkelmann im Rathaus in Gorazde. Foto: Kreisstadt Mettmann Foto: Kreisstadt Mettmann

Überwältigt von der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit der Menschen ist Bürgermeister Thomas Dinkelmann von seinem viertägigen Amtsantrittsbesuch in Gorazde (Bosnien-Herzegowina) zurückgekehrt.

Muhamed Ramovic, seit zehn Jahren Bürgermeister in Gorazde, hatte Bürgermeister Dinkelmann eingeladen, um über die weiteren Beziehungen beider Städte zu sprechen. Am 1. August eröffnete Ramovic zusammen mit Bürgermeister Dinkelmann das 21. Internationale Kultur- und Musikfestival in Gorazde, zu dem Künstler aus vielen Ländern angereist waren.
Im vergangenen Jahr war Ramovic mit einer kleinen Delegation zu Besuch in Mettmann. In der Neandertalhalle veranstaltete der Freundschaftsverein Mettmann-Gorazde mit großem Erfolg ein Benefizkonzert mit der bosnischen Sängerin Hanka Paldum zugunsten von Hilfsprojekten in Gorazde.
Bürgermeister Dinkelmann erklärte bei seinem Besuch, dass Mettmann auch künftig die freundschaftlichen Beziehungen mit Gorazde pflegen werde. Vor 30 Jahren, sei der Freundschaftsverein Mettmann-Gorazde gegründet worden, und vor 20 Jahren hätten Vertreter beider Städte nach dem Ende des Kriegs in Bosnien einen offiziellen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Dieser Vertrag sei Verpflichtung für Mettmann, die Beziehungen und die Partnerschaft fortzuführen. „Diese Beziehungen wollen wir weiterhin mit Leben füllen. Wir setzen auf ein gutes Miteinander für die Zukunft“, sagte Bürgermeister Dinkelmann.
Er betonte allerdings, dass es zwischen den Städten immer nur gemeinsame Vorhaben geben könne, Freundschaften könnten nur zwischen Menschen geschlossen werden. Deshalb sei es wichtig, dass die Menschen beider Städte zusammenkommen. Dabei werde die Stadt auch künftig helfen
Während seines Besuchs knüpfte Bürgermeister Dinkelmann auch Kontakte zu den zwei größten Arbeitergebern in Gorazde, dem Automobilzulieferer Prevent und der Firma EMKA, deren Hauptsitz (EMKA Beschlagteile GmbH & Co. KG) in Velbert ist.
Die Heldenstadt Gorazde, wie sie auf den Ortseingangsschildern genannt wird, war während des Bosnienkriegs von 1992 bis 1995 zwischen bosnischen Serben und Bosniaken heftig umkämpft. Die Stadt wurde von den bosnischen Serben eingekesselt, konnte von ihnen aber nicht eingenommen werden. 4000 Menschen verloren während der Belagerung und dem jahrelangen Dauerbeschuss ihr Leben – darunter 125 Kinder. Für sie wurde ein Mahnmal errichtet, an dem Bürgermeister Dinkelmann zusammen mit seinem Kollegen Ramovic ein Blumengebinde niederlegte.
Bei einem Besuch des Kindergartens „Sunce“ (Sonne), für den vor 19 Jahren das Jugendamt der Stadtverwaltung Mettmann die Patenschaft übernommen hat, sprach Bürgermeister Dinkelmann mit Elma Buco, der Leiterin der Einrichtung. Sie bedankte sich für das großartige Engagement der Stadt und sprach den Wunsch aus, dass im kommenden Jahr, zum 20-jährigen Bestehen der Beziehungen, wieder ein Austausch zwischen Erzieherinnen aus Gorazde und Mettmann durchgeführt wird.