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„Die Israelfahrt vom 28. Juni bis zum 9. Juli war zweifellos eines der spannendsten Schulereignisse des Jahres“, beschreibt Maximilian Hecker die Reise, an der er als Schüler teilnahm.

Erste „Basisstation“ war der Kibbuz Hanaton, wo Schüler und Lehrer des Gymnasiums und der Freien Aktiven Schule Wülfrath (FASW) die meisten Nächte der Fahrt verbrachten. „Gelegen zwischen Haifa und dem See Genezareth im Norden Israels in Sichtweite zu Nazareth waren wir quasi umkreist von heiligen Stätten, zu denen wir sehr viele Ausflüge gemacht haben“, so Maximilian Hecker.

Doch nicht nur biblische Orte besuchte die Gruppe; sie fuhren auch auf die Golan-Höhen, von denen sie eine gute Sicht auf Syrien hatten, und in die Großstädte Haifa und Tel Aviv. Baden im Mittelmeer und im Pool des Kibbuz durften nicht fehlen. Ein geplantes Gespräch mit UN-Soldaten auf dem Bental im Nordosten der Golanhöhen kam nicht zustande, da die Soldaten kurzfristig an anderer Stelle eingesetzt waren.

„Zum Schluss haben wir noch einige Nächte in Jericho nördlich vom Toten Meer verbracht, von wo aus wir zum einen die Festung Masada besichtigt haben und im Anschluss im Toten Meer baden waren, zum anderen Trips nach Jerusalem gemacht. Dort haben wir dann Yad Vashem, die zentrale Holocaust-Gedenkstätte Israels, besichtigt, aber haben uns auch die Altstadt angeschaut“, zählt Hecker die weiteren Reisestationen auf.

„Das Bildungszentrum war sehr bemüht, jedem Tag einen besonderen Akzent zu geben: z.B. christliche Stätten im Heiligen Land, Minderheiten in Israel, jüdische Religion und religiöse Vielfalt, israelische Kultur“, ergänzt Klaus-Peter Rex, Motor der Schüleraustausche zwischen Wülfrath und Israel.

„Über den Puzzleteilen mit den Umrissen der Staaten und Landesflaggen kam es zu Gesprächen, warum die besetzten Gebiete nicht einbezogen waren. Dies wurde je nach Gesprächspartner positiv aber auch negativ vermerkt. Grundsätzlich sind unsere Schülerinnen und Schüler gut mit der schwierigen Situation umgegangen“, stellt Rex fest.

„Sehr bewegt hat unsere Schüler der Besuch zum Shabbat in der Synagoge von Hanaton. Hanaton ist eine liberale Synagoge und den Gottesdienst leitete eine Frau – ein heftiger Gegensatz zur Klagemauer“, so der ehemalige Wülfrather Pfarrer weiter.

Mit der bisherigen Partnerschule in Be’er Tuvia war nach acht Jahren kein Austausch mehr möglich. Daher mussten die Lehrer und vor allem Klaus-Peter Rex eine neue Anlaufstelle suchen, die sie im Kibbuz Hanaton fanden. Die Wülfrather Gruppe besuchte auch noch weitere Schulen. Ob sich aus einer der Begegnungen ein echter Schüleraustausch entwickelt, wird sich zeigen.

„Ein Rückbesuch in Deutschland hat die Schwierigkeit, dass die Schüler in Hanaton aus verschiedenen Schulen in Israel stammen und voraussichtlich nicht gemeinsam kommen werden. Für eine Gruppe ist im November ein Gegenbesuch geplant“, so Rex.

Da diese Schülerreise, die seit Jahren für die Q1 (Jahrgangsstufe 11) des Gymnasiums angeboten wird, diesmal wegen der fehlenden Partnerschule keine Fördermittel vom Land erhielt, mussten die Schüler Spenden einwerben – mit Erfolg: Mehr als 5.000 Euro kamen im Vorfeld der Reise zusammen. So wurden viele Ausflüge in Israel erst möglich.