In Heiligenhaus endet im Sommer das Förderjahr der Lott-Jonn-Initiative für Kinder- und Jugendgesundheit. Insgesamt sieben dieser Angebote des Kreisgesundheitsamtes haben in den Kreisstädten im letzten Schuljahr stattgefunden.

Kinder sollen sich bewegen, wann immer es geht. Das stärkt sie in ihrer altersgerechten Entwicklung und in ihrem Sozialverhalten. Heute haben Kinder allerdings immer weniger Möglichkeiten, sich frei zu entfalten. Die Folgen sind bereits im Kindergartenalter sichtbar. So können viele beispielweise schlecht balancieren, hüpfen oder sich auf eine Sache konzentrieren. Auch das soziale Miteinander muss oft noch erlernt werden. Werden diese Kinder früh in psychomotorischen Fördergruppen unterstützt, holen sie meisten auf und entwickeln sich gut. Das hat das Kreisgesundheitsamt Mettmann festgestellt.

Mit dem speziellen Förder-Angebot „Lott-Jonn“ erreicht das Amt die Kinder, die eine besondere Unterstützung brauchen, aber keine Therapie benötigen – und das schon seit acht Jahren. „Speziell qualifizierte Kursleiter begleiten die Kinder und motivieren sie, mehr Vertrauen in das eigene Können zu setzen. Auf diese Weise wird ihre psychische Entwicklung gestärkt. Wir setzen bei dem an, was ein Kind bereits kann. Dabei ist das freie Spielen extrem wichtig“, erklärt Heide Förster, Koordinatorin von Lott Jonn. Entscheidend für den Erfolg der Förderung ist das gute Zusammenspiel zwischen Erzieherinnen, Kursleitung, Eltern, Kinderärzten des Gesundheitsamtes, den Sportvereinen und Lott Jonn. So sind z. B. die Kindergartenuntersuchungen des Gesundheitsamtes Dreh- und Angelpunkt der Maßnahme.

In Heiligenhaus endet wie in allen sieben Fördergruppen im Kreis zum Sommer das jeweilige Förderjahr. Gina Tilders, die Kursleiterin der SSVg Heiligenhaus e. V., zieht Bilanz: „Die Kinder können in der kleinen Gruppe besser als in ihrem sonstigen Alltag selbst aktiv sein und in ihrem Tempo die Bewegungen und das Miteinander lernen, das sie noch entwickeln müssen.“

Das bestätigen auch die Eltern, deren Kinder ein Jahr lang von dem Angebot profitiert haben. Gina Tilders motiviert alle, sich gut und mehr zu bewegen und am besten an einem Angebot eines Sportvereins teilzunehmen. Alle Kinder haben daher einen Schnuppergutschein für eine Gruppe im Sportverein erhalten. „Jetzt weiß ich, wo wir nach den Ferien weiter machen können“, freut sich die Mutter von Anna. Viele Kinder sind auf diesem Weg schon in ein Angebot eines Sportvereins vermittelt worden.

Nach dem Sommer werden die Gruppen in den sieben Städten des Kreises Mettmann weiter geführt. Die Stadt Langenfeld kommt im September neu mit dazu. Ziel ist es, das Angebot je nach Kapazitäten und Ressourcen auf alle 10 Städte im Kreis Mettmann auszuweiten. Darüber hinaus sollen die aufgebauten Netzwerke in den Städten nachhaltig und Schritt für Schritt eigenverantwortlich arbeiten.

Kontakt: Kreis Mettmann Gesundheitsamt Lott Jonn Koordinierungsstelle; Heide Förster, Tel. 02104_99_2299, [email protected], http://www.lott-jonn-kme.de.