Dr. Georg Haltern (vorne links), Leitender Arzt der interventionellen Kardiologie, zusammen mit Chefarzt Dr. Lothar Scheuble (rechts) und dem gesamten Kardiologie-Team. Foto: Krankenhaus Mettmann

Das Evangelische Krankenhaus Mettmann erweitert sein kardiologisches Leistungsspektrum und hat dafür sowohl in Medizintechnik, als auch in personelle Strukturen investiert.

Mitte Juli geht der neue Linksherzkathetermessplatz (LHKM) des Krankenhauses in Betrieb.

Noch immer ist der Herzinfarkt eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes werden Teile des Herzmuskels von der Blutversorgung und der Versorgung mit Sauerstoff abgeschnitten, Herzmuskelgewebe und Zellen sterben ab. Unbehandelt sind die Folgen akut todbringende Herzrhythmusstörungen oder langfristig die Entwicklung einer Narbe mit Verlust an „Herzkraft“ und damit eine Herzinsuffizienz.

Auch wenn die Sterberate in Deutschland gesunken ist, bleiben die lebensrettenden Faktoren für einen Patienten gleich: Im Falle eines Infarktes benötigt er eine schnelle medizinische Diagnostik und Therapie, am besten in Form einer Wiedereröffnung des Gefäßverschlusses.

Im EVK Mettmann ist dies nun – nach jahrelanger Kooperation mit dem Herzzentrum im Helios Klinikum Wuppertal – vor Ort möglich. Durch die Investition in eine Zwei-Ebenen-Herzkatheteranlage sind die technischen Voraussetzungen gegeben, den Patienten schnell im akuten Herzinfarkt zu versorgen. Die Wege zum Herzzentrum entfallen. Darüber hinaus ist die Anlage strahlen- und nierenschonend, da der Kontrastmittelverbrauch gering ist.

Neu im Krankenhaus ist Dr. Georg Haltern. Er hat als erfahrener invasiver Kardiologe den Bereich der interventionellen Kardiologie übernommen. Chefarzt Dr. Lothar Scheuble: „Wir minimieren den Faktor Zeit deutlich. Und das ist wichtig, wenn Sie bedenken, dass knapp 40 Prozent aller akuten Herzinfarktpatienten noch vor dem Eintreffen im Krankenhaus versterben.“

Um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens bereits für die Vorbereitung und Diagnostik nutzen zu können, hat das EVK Mettmann zusätzlich eine Schnittstelle zum Rettungsdienst geschaffen, der das wichtige erste EKG mobil vor Ort bereits an die Klinik übermitteln kann.

Der Linksherzkathetermessplatz steht 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung. Die Untersuchung wird durch ein Team von vier erfahrenen Kardiologie gewährleistet. Akute Notfälle werden direkt weitergeleitet und laufen nicht über die Triage in der Zentralen Notaufnahme. Das spart wichtige Zeit im Notfall.

Neben der Diagnose und Behandlung des Herzinfarktes behandelt das Team der Kardiologie auch die Vorstufen des Infarktes und erkennt mittels minimal-invasiver Katheteruntersuchungen bereits verengte oder beschädigte Gefäßstrukturen der Herzkranzgefäße, unter anderem mit Druckdrahtmessungen und innovativen intraarteriellen Ultraschalltechniken.

„Unser Ziel ist es natürlich, den Infarkt es gar nicht entstehen zu lassen und Verengungen, sogenannte Stenosen, im Gefäßsystem zu erkennen und adäquat zu behandeln. Das wird mit der neuen Medizintechnik in Mettmann möglich“, erklärt der Kardiologe Haltern.

„Jetzt deckt unser Krankenhaus umfassend den gesamten Bereich der Herz- Kreislauf- und Gefäßerkrankungen effizient und zeitgerecht ab“, freut sch Geschäftsführer Bernd Huckels.