Der Vorstand der neu gegründeten Bürgerinitiative „Gesamtschule für Mettmann“ Tina Kluth, Jessika Lorenz und Jan Roth (v. l.) mit Referent Rainer Dahlhaus. Foto: privat

Viele Eltern wollen nicht mehr länger auf eine politische Entscheidung für eine Gesamtschule warten und fordern die Berücksichtigung des Bürgerwillens.

In einer Informationsveranstaltung und der anschließenden Diskussion vor drei Wochen hatten die Besucher erfahren, dass die Gesamtschule, trotz eindeutigen Votums der Eltern in einer Umfrage 2016, im Rat bislang keine Mehrheit findet.

Einzelne Fraktionsmitglieder empfahlen: „Werdet selbst aktiv, wenn ihr möchtet, dass der Bürgerwille im Rat Gehör findet.“

Das haben viele Mettmanner getan und sich kaum drei Wochen später am 5. Juli zur Gründungsveranstaltung für die Bürgerinitiative „Gesamtschule für Mettmann“ erneut in der Kulturvilla getroffen.

Als Gast eingeladen war Rainer Dahlhaus von der GGG NRW (Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule), der bereits auf der Infoveranstaltung der Grünen zum Thema Gesamtschule referierte. „Ich bin wirklich beeindruckt, was Sie in dieser kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben“, stellt er fest, nachdem er erfahren hat, dass es bereits eine Homepage, Plakate, Flyer, Unterschriftenlisten und einen Satzungsentwurf gibt.

Einen Verein wollen die Aktiven nicht, auch keine Beiträge. Die Hürden zum Mitmachen sollten niedrig bleiben, um viele Mitstreiter zu gewinnen. Die Satzung soll Struktur in die Initiative bringen. Sie regelt die Mitgliedschaft, die Rolle des Vorstand als Sprecher nach außen und die Versammlungen.

Etwa 40 Bürger sind dem Aufruf gefolgt, haben die Satzung mit kleinen Änderungen abgestimmt und ihren Vorstand bestehend aus Jessica Lorenz, Tina Kluth und Jan Roth gewählt, die gleichberechtigt öffentlich für die Bürgerinitiative als Ansprechpartner fungieren.

Ein erster Infostand fand auf dem Platz Am Königshof während der Kunstmeile am Sonntag statt. Dort konnten sich weiter Mettmanner informieren und mit ihrer Unterschrift die Forderung nach einer Gesamtschule gegenüber Politik und Verwaltung unterstützen.

Spätestens zum Schuljahr 2020/2021 soll die Gesamtschule starten und die Realschule sukzessive auslaufen. „Wir sind der Meinung, dass die beiden Gymnasien dadurch qualitativ besser arbeiten können und mit der Gesamtschule eine Schule der Vielfalt und gerechte Bildungschancen entstehen. In der Oberstufe könnten Gymnasien und Gesamtschule kooperieren und so eine breite Vielfalt von Leistungskursen bieten“, meint Vorstandsmitglied Jan Roth.

Wer sich der Bürgerinitiative anschließen möchte, findet alle Informationen auf der Homepage www.gesamtschule-fuer-mettmann.de.