Landtagsabgeordneter Martin Sträßer (rechts) im Gespräch mit Thomas Ihlo von „Ihlo GmbH technische Federn“ aus Tönisheide. Foto: Büro Martin Sträßer
Landtagsabgeordneter Martin Sträßer (rechts) im Gespräch mit Thomas Ihlo von „Ihlo GmbH technische Federn“ aus Tönisheide. Foto: Büro Martin Sträßer

Velbert. Der heimische Landtagsabgeordnete Martin Sträßer hat den Velberter Federhersteller Ihlo in Tönisheide besucht. 

„Der Kunde kauft kein Produkt, sondern ein Merkmal, die Federkraft“, so Inhaber und Geschäftsführung Thomas Ihlo. Die Firma „Ihlo GmbH technische Federn“ aus Tönisheide erhielt in diesen Tagen Besuch von dem örtlichen Landtagsabgeordneten Martin Sträßer, der im Rahmen seiner regelmäßigen Unternehmerbesuche mit Thomas Ihlo über die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens sprach.

Das Familienunternehmen Ihlo GmbH, gegründet von Seniorchef Siegfried Ihlo, feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Seit 1973 werden hier hochwertige technische Federn, Biegeteile aus Stahl, Edelstahl und Nichteisenmetallen wie Aluminium, Kupfer, Messing, Zink und Bronze produziert. Die Anwendungsbereiche und Industriezweige sind vielfältig und umfassen zum Beispiel die Automobilindustrie, Schloss und Beschläge, Möbel und Elektrogeräte sowie den Maschinen- und Apparatebau. Federn machen unseren Alltag bequemer. Man findet sie in Türklinken (die den Griff wieder zurück nach oben bringen), selbst einziehbaren Schubladen, Kugelschreibern bis hin zu Luftfiltern für LKWs.

Dazu Sträßer: „Das Geheimnis des Erfolges kleinerer inhabergeführter Unternehmen wie Ihlo, mit einem Mitarbeiterstab von rund 40 Personen, ist die hohe Flexibilität und Schnelligkeit. Hier können noch individuelle, unkonventionelle Lösungen erarbeitet werden. Dazu kommen die technische Begeisterung und der Zusammenhalt innerhalb der Familie. Es wird in Generationen gedacht und nicht in Quartalen. Das wirkt sich positiv auf die Unternehmenskultur und die Mitarbeiterbindung aus. So bleiben Familienunternehmen zukunftsfähig.“

Mit großem Interesse ließ sich der Landtagsabgeordnete Sträßer durch das Werk führen und über die aktuellen Techniken informieren. Geschäftsführer Thomas Ihlo machte deutlich: „Die Arbeitsplätze von heute unterscheiden sich grundlegend zu denen von vor 50 Jahren. Früher wurden Wickelstifte genutzt, um einen Draht zu biegen, heute läuft der Draht gegen eine schiefe Ebene, wird so gekrümmt und dadurch rund. Die Lasertechnik misst den Weg in Zentimetern sowie die Zeit und sorgt so für höchste Präzision.“

Moderne Geräte kommunizieren bei Ihlo zum Teil autonom mit zu bearbeitenden Bauteilen, so dass Federn hergestellt werden können, die eine zweitausendstel Newton Federkraft (Spannkraft) besitzen. Diese Kraft ist niedriger, als man zum Ein- und Ausatmen benötigt. Dennoch sind Fachkenntnisse von menschlichen Experten weiterhin gefragt und nötig. Die Maschinen müssen individuell konfiguriert und eingestellt werden, damit jedes Bauteil genau die Feder bekommt, die es braucht. Thomas Ihlo ist daher froh über jede Bewerbung, die auf seinem Schreibtisch landet.

Sträßer kämpft gegen den Fachkräftemangel und für die duale Ausbildung: „Das Unternehmen bildet selbst aus und arbeitet mit der Gemeinschaftslehrwerkstatt in Velbert zusammen. Viele junge Menschen wissen gar nicht, welche tollen Berufe und Arbeitsplätze es auch ohne Abitur und Studium gibt. Das Unternehmen Ihlo ist dafür ein gutes Beispiel. Wer möchte, kann sicher durch ein Betriebspraktikum selbst davon überzeugen.“