Marc Eigen ist in Haan aufgewachsen, heute jedoch auf der ganzen Welt unterwegs. Foto: privat
Marc Eigen ist in Haan aufgewachsen, heute jedoch auf der ganzen Welt unterwegs. Foto: privat

Haan. Acht Monate lang hat Marc Eigen nach dem Abitur in einem Nationalpark in Costa Rica gearbeitet. Spätestens seit dieser Zeit als Naturschützer war für den in Haan groß gewordenen jungen Mann klar, wohin seine berufliche Reise einmal gehen sollte: in den Bereich der internationalen Entwicklungsarbeit. Dass der heute 26-Jährige sein Masterstudium in International Development und Public Policy an der renommierten Business School Nova SBE (School of Business and Economics) in Lissabon erfolgreich abschließen wird, ist auch der Unterstützung des Rotary Clubs Hilden-Haan zu verdanken: Die Rotarier ermöglichten ihm ein Begabten-Stipendium der internationalen Rotary Foundation.

Doch der Reihe nach. Zurück aus Costa Rica, entschied Eigen sich für ein Bachelorstudium in Philosophie, Politik und Wirtschaft an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität. „Dieses Studium bot mir eine interdisziplinäre Perspektive“, sagt Eigen rückblickend. „So konnte ich komplexe politische und wirtschaftliche Themen navigieren.“ Und es sollte sich zeigen, dass der Studiengang sich als optimale Grundlage erwies, um ein spezifisches Thema im Masterstudium zu vertiefen.

Schon zur Düsseldorfer Zeit wurde Eigen zunächst Stipendiat des Deutschlandstipendiums, später auch der Studienstiftung des deutschen Volkes. Über die Stiftung entstand wegen seines Interesses an Entwicklungsfragen auch der Kontakt zum Rotary Club Hilden-Haan. Neben den guten Noten war es das sozialpolitische Engagements außerhalb der Hörsäle, das ihm die Möglichkeit der Bewerbung um ein Stipendium der Rotary Foundation ermöglichte. So kehrte er während der Bachelorzeit immer wieder nach Lateinamerika zurück und realisierte unter anderem 2021 mit in Deutschland gesammelten Spenden ein Brückenprojekt im costa-ricanischen Nationalpark „Santa Rosa“.

Die Stipendien fördern fortgeschrittene Studien und Forschungen in Bereichen wie Friedensförderung, Krankheitsbekämpfung, Wasser- und Hygieneversorgung, Müttergesundheit, Grundbildung, wirtschaftliche und kommunale Entwicklung sowie Umweltschutz und sind mit teils mehreren Zehntausend Euro dotiert. Für das englischsprachige Masterstudium an der Nova SBE in Lissabon, die zu den weltweit besten Business Schools zählt, entschied Eigen sich, „weil es perfekt zu meinem Bestreben passt,

aktiv im Bereich der internationalen Entwicklung mitzuwirken. Der umfassende Lehrplan gewährt Einblicke in die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen für nachhaltiges Wachstum in Entwicklungsregionen. Das ist genau mein Thema.“

Seine Masterthesis hat Eigen schon fertig. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem angolaischen Industrieministerium sowie den Entwicklungsberatern von CESO Development Consultants und thematisiert einen politischen Rahmen für Angola, um die Abhängigkeit des afrikanischen Landes von der Ölwirtschaft zu verringern und eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur aufzubauen. Die Note für die Thesis hätte nicht besser ausfallen können: Sie wurde mit 1,0 bewertet.

Derzeit macht Eigen ein Praktikum bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Berlin, im Juni kehrt er noch einmal für letzte Uni-Kurse nach Lissabon zurück. „Ich werde Portugal mit viel Motivation verlassen“, weiß Eigen. „Deutschland ist der zweitgrößte Geber von Entwicklungsgeldern weltweit und bietet mir damit eine Plattform, um mein Wissen und meine praktischen Erfahrungen für eine effektive Entwicklungszusammenarbeit einzusetzen.“ Und Rotary habe durch das Stipendium nicht nur in ihn investiert, sondern im Grunde in die Zukunft der Entwicklungsarbeit selbst. „Ich bin mir dieser Verantwortung sehr bewusst und werde mein Bestes geben, um diesem Vertrauen gerecht zu werden.“